Kinobesuch für jugendliche Flüchtlinge

50 Filmkarten für einen guten Zweck

11. Juli 2017 | Gesellschaft

"Wir finden solche Unterstützung für Kinder, die in den Ferien nicht die Chance zu einem Kinobesuch haben, sehr wichtig", erläutert Teamleiterin Marion Heuer. Sie hat die Aktion in die Wege geleitet. "Mondo" ist ein Projekt der evangelischen Jugendhilfe Bochum. „Wir betreuen im Auftrag der Stadt 31 von 110 minderjährigen jugendlichen Flüchtlingen im Alter von 16 bis 21 Jahren in Herne", berichtet Daniela Bekurts (Teamleiterin in Mondo). Die Jugendlichen leben in 21 Wohnungen. Seit August 2016 gibt es für diese Flüchtlinge eine Anlaufstelle in der Sodinger Straße 10. Drei Teams von "Mondo" begleiten den gesamten Hilfeprozess. Die 13 Mitarbeiter sind von Morgens bis Abends erreichbar. „Verselbstständigen: Das ist unser Auftrag" erklärt Daniela Bekurts. Das soll bedeuten, dass sie die jugendlichen Flüchtlinge, die ohne Eltern geflohen sind, auf ein späteres, selbstständiges Leben vorbereiten. Sie begleiten sie beispielsweise zu Arztterminen oder bringen ihnen das Kochen bei. Außerdem werden Deutschkurse oder seit neustem auch Nachhilfe in den Fächern Englisch und Mathematik angeboten.

  • Die Anlaufstelle von "Mondo" in der Sodinger Straße. ©Horst Martens, Stadt Herne

Einsatz von Sprach- und Kulturmittlern

Die Arbeit mit den so genannten „Sprach- und Kulturmittlern" bezeichnet Daniela Bekurts als „win-win Situation für beide Seiten". Denn diese stammen aus allen wichtigen Herkunftsländern, wie Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Albanien oder Nordafrika und stellen sich die Kulturen gegenseitig vor. „ Wir haben zum Beispiel Weihnachten und Ostern gefeiert, um an die deutsche Kultur heranzuführen" berichtet Ilka Bartnik, Bereichsleiterin bei der Ev. Jugendhilfe.

Jugendliche freuen sich auf Kino

Die 50 Freikarten, die Mondo von dem Fachbereich Kinder-Jugend-Familie überreicht bekommen, sollen trotz ihrer unbegrenzten Gültigkeit schon bald eingelöst werden. „Für die Ferien planen wir immer verschiedene Events", so Daniela Bekurts. "Highlights wie ein Kinobesuch werden von den Jugendlichen immer als etwas ganz Besonderes empfunden." Es werden zwei Termine festgelegt, an denen die jugendlichen Flüchtlinge in Gruppen die Filmwelt besuchen.

Lea Ardu