Umwelt

55.500 neue Bäume für Herne

3. September 2020 | Gesellschaft
Foto: Constantiner Wald, © Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Bürgerinnen und Bürger äußern häufig den Wunsch nach mehr Baumpflanzungen. Deswegen hat der Fachbereich Stadtgrün nach Flächen gesucht, wo das möglich ist. Wir freuen uns, dass wir geeignete Flächen dafür gefunden haben“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda am Donnerstag, 3. September 2020, im Herner Rathaus. Dort stellte er gemeinsam mit Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs und Fachbereichsleiter Heinz-Jürgen Kuhl das neue Baumkonzept vor.

Herne pflanzt mehr Bäume als gefällt werden
„Mich ärgert die Diskussion in der Stadtgesellschaft, wir würden nur Bäume abhacken. Nach den schweren Stürmen der vergangenen Jahre haben wir immernoch Spätschäden an den Bäumen. Es ist für uns immer sehr schade, wenn wir kranke Bäume entfernen müssen. Aber insgesamt ist die Bilanz positiv: Wir pflanzen mehr Bäume als wir fällen“, so Friedrichs.
„Durch den Sturm Ela haben wir innerhalb einer Viertelstunde 2500 Stadtbäume verloren. Weitere 2500 Bäume sind stark beschädigt worden und wir haben versucht, sie zu retten. Aber jedes Lebewesen kommt irgendwann an sein Lebensende und wenn es stark beschädigt ist, umso schneller“, ergänzte Kuhl. Deswegen müssen immer wieder Bäume ersetzt werden.

  • Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda erläutert die Strategie. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Tausende Neupflanzungen
Aber auch tausende Neupflanzungen kommen dazu: In den 29 Parkanlagen sollen insgesamt 578 neue Bäume gesetzt werden. Zum Beispiel werden Baumreihen gepflanzt oder einzelne Bäume auf Wiesen gesetzt. Acht Prozent mehr Bäume sollen dann in Parks stehen.
In 42 Grünanlagen können 198 Bäume zusätzlich stehen. Dazu kommen 11 Friedhöfe und ehemalige Friedhöfe, auf denen inzwischen weniger Platz für Bestattungen gebraucht wird. Dort können 671 Bäume gepflanzt werden. Sowohl in den Grünanlagen als auch auf den Friedhofsflächen wird der Baumbestand dadurch um 13 Prozent gesteigert.
Auch die städtischen Waldflächen werden aufgeforstet: 6.000 neue Bäume stehen bereits auf dem ehemaligen Sportplatz im Gysenberger Wald. Auf weiteren sieben Flächen ist Platz für 39.000 Bäume und am Freibad können noch einmal rund 3.000 Bäume stehen. Im Gysenber-ger und im Constantiner Wald sollen 2.000 Jungbäume den Wald verjüngen und auf dem früheren Sportplatz an der Görresstraße finden 4.000 Bäume Platz.

Nach der Pflanzung kommt die Pflege
Allerdings werden sie nicht alle gleichzeitig gepflanzt. Wie viele es sind, hängt einerseits von den personellen Kapazitäten der Stadt ab. Andererseits auch davon, wie viele Bäume die umliegenden Baumschulen überhaupt liefern können. Sind die Bäume erst einmal gepflanzt, müssen sie gepflegt und in trockenen Sommern gewässert werden. 125 Euro pro Jahr fallen für das Wasser an, durchschnittlich 35 Euro pro Jahr für die Pflege. Diese Kosten müssen finanziert werden, deswegen will die Stadtverwaltung dem Rat der Stadt vorschlagen, bei der kommenden Haushaltsplanung zusätzlich 250.000 Euro für Bäume einzukalkulieren.

Wer möchte einen Bürgerbaum spenden?
Wer mithelfen will, Herne grüner zu machen, kann sogenannte Bürgerbäume spenden. Dabei finanzieren Bürgerinnen und Bürger einen Baum, der dann von städtischen Mitarbeitenden gepflanzt wird. Bürgerinnen und Bürger können aber auch selbst einen Baum pflanzen, unterstützt von den städtischen Baumexperten. Interessierte können per E-Mail an fb-stadtgruen@herne.de oder per Telefon 02323/ 16 – 42 21, -42 78 oder -42 02 Kontakt aufnehmen. Wer keinen Baum pflanzen, aber trotzdem etwas Gutes tun möchte, kann an heißen Sommertagen Bäume gießen.

Nina-Maria Haupt