Rathaussturm

OB Dudda muss das Rathaus für drei Tage räumen

4. Februar 2016 | Gesellschaft

Erich Leichner als "Doppelagent"

Nicht ganz unschuldig daran war Bürgermeister Erich Leichner. Als Mitglied des Rates schien es erst so, als ob Leichner seinem OB beim Rathaussturm zur Seite stehen würde. Doch der Bürgermeister erwies sich als eine Art "Doppelagent" und wechselte kurzerhand die Seiten. Erst durch seine Hilfe wurde die neue Leibgarde des OB für einen Augenblick abgelenkt. Prinz Peter I. und Prinzessin Manuela II. sahen sofort ihre Chance und stürmten mit ihrem Gefolge ins erste Obergeschoss. „Den Schlüssel habt ihr aber noch nicht", rief das Stadtoberhaupt den Jecken entgegen.

  • Impressionen zum Rathaussturm 2016. Herne Helau! ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Schiereck und Becker unterstützen OB Dudda

Kurz darauf musste er allerdings eine bittere Bilanz ziehen: „Der Bürgermeister wird bis Montag suspendiert - Spionage. Das Sicherheitskonzept des KOD – fehlerhaft. Bürgermeisterin Andrea Oehler - auf dem Weg zur Weiberfastnacht. Nur gut, dass meine beiden Vorgänger da sind, um den Schlüssel zu verteidigen." Und tatsächlich. Mit dem Erscheinen der beiden Ehrensenatoren Horst Schiereck und Wolfgang Becker keimte für einen kurzen Moment noch einmal Hoffnung auf. Denn Schiereck und Becker wussten schließlich, wie ein Rathaussturm abläuft. Doch all die Erfahrung der vergangenen Jahre half nicht. Selbst zu dritt konnten sie den Angriff der Jecken nicht abwehren und mussten nach einem kurzen aber heftigen Gerangel den Rathausschlüssel überreichen.

  • Impressionen zum Rathaussturm 2016. Herne Helau! ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

OB ist auch die Amtskette los

Unter großem Beifall der Eindringlinge und der musikalischen Begleitung des Spielmannszugs Herne-Süd präsentierte das Prinzenpaar die erbeutete Trophäe. Neben dem Schlüssel musste sich Dudda sogar von seiner Amtskette trennen. Der OB: „Einmal getragen, schon entrissen." Doch das Stadtoberhaupt durfte sich auch über eine Entschädigung freuen. Denn natürlich rückte das Narrenvolk nicht ohne den obligatorischen Sessionsorden an. Und natürlich nicht ohne ein tolles Rahmenprogramm. Unter der fachkundigen Moderation von Senator Elmar Born stimmten vor allem die Kleinisten der Herner Karnevalsgesellschaft auf das Karnevalsfinale ein und sorgten für mächtig Stimmung auf den Rathausfluren.

„Ich denke, dass wir einen ganz hervorragenden Rathaussturm erlebt haben. Danke, dass wir diese Tradition fortsetzen dürfen. Wir haben den Schlüssel für die nächsten drei Tage an uns gerissen. Ich hoffe, wir haben noch eine schöne närrische Zeit in Herne", erklärte KG-Vorsitzender Klaus Mahne. Gemeinsam mit der gesamten KG freut er sich bereits auf Samstag, wenn die Prunksitzung über die Bühne geht, und auf Montag, wenn der Rosenmontagszug die Narren in Herne wieder vereint. Dann heißt es wieder wie mehrfach beim Rathaussturm: „Herne, Helau."

Text: Michael Paternoga