1995 entdeckte Jaworski die Malerei für sich - nach einem Gespräch, das er mit dem bekannten Herner Maler Jupp Gesing geführt hatte. Gesing empfahl dem Pfarrer, als Hobby etwas ganz anderes zu machen - beispielsweise Malen. Das tat Jaworski nun in zunehmendem Maße. Bereits ein Jahr später wurde er Mitglied im Herner Künstlerbund. Seitdem beteiligte er sich an vielen Gemeinschafts-, aber auch Einzelausstellungen. Auch im Rathaus waren seine Arbeiten schon mal zu sehen. "Nicht nur in unserer Region ist er bekannt, sondern auch in seiner zweiten Heimat, in Schweden", betonte Szelag in ihrer Rede. Auch dort gab es schon eine Ausstellung von ihm. Eine besondere Idee verwirklicht Jaworski in der Künstlergruppe "crikrakulum". Mit zwei weiteren Künstlerinnen stellen sie Minikunstwerke, die sie in Überraschungs-Boxen verpackt verkaufen.

"Seine Bilder sollen reden."

Drei Bilder aus der Serie "Lebensfragen". © Stadt Herne, Thomas Schmidt.

Ferner ist Jaworski Kunstbeauftragter für den evangelischen Kirchenkreis, maßgeblich daran beteiligt, dass die Christuskirche in Wanne als Kunstkirche genutzt werden kann. Sein theologischer Hintergrund spielt auch in die aktuelle Rathaus-Ausstellung hinein, denn schließlich ist "Am Anfang war das Wort" ein Zitat aus der Bibel. In seinen ausgestellten Werken mischen sich grafische Elemente mit Malerei. Einzelne Wörter tauchen auf, auch ganze Sätze, aber erst nach längerer Studie zu entziffern. "Wortbilder: Studie" heißt eines seiner Werke, ein anderes "Er führet mich auf rechter Straße". Wie sagte Bettina Szelag? "Seine Bilder sollen reden- allerdings auch ohne Worte." Damit beschloss sie ihre Rede und tat etwas, was sie auch gut kann. Sie sang - ungewöhnlich für eine Rednerin einer Ausstellungseröffnung, aber beeindruckend.

Bettina Szelag hält die Rede, im Hintergrund lauscht Hans-Jürgen Jaworski. © Stadt Herne, Sabine Weitz.

Zu sehen ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten im Herner Rathaus. Der Eintritt ist frei.