Stadtwerke starten Fernwärmeprojekt

9. Mai 2021 | Ausgabe 2021/2

Strom und Wärme aus einer Hand

Im Blockheizkraftwerk am Zechenring 4 produzieren die Stadtwerke Herne Strom. Jetzt soll auch noch Fernwärme dazukommen.

Umweltschutz und Energie
„Dazu benutzen wir Grubengas aus dem ehemaligen Bergwerk Friedrich der Große“, sagte Manfred Dolezych, Servicetechniker bei den Stadtwerken, beim inherne-Besuch im März 2021. Das Gas wird aus 250 Metern Tiefe in die Blöcke gefördert. Die Blockheizkraftwerke wurden 2005 in Betrieb genommen. „Jetzt rüsten wir die Blockheizkraftwerke um, damit wir auch noch Wärme für die Anlieger produzieren können“, so Dolezych. Aktuell läuft am Zechenring eine Anlage, die sieben Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr liefert. „Wir benutzen das Grubengas, damit es nicht einfach in die Atmosphäre entweicht. Dadurch, dass wir es zur Energieproduktion benutzen, leisten wir einen Beitrag zum Schutz der Herner Umwelt“, sagte Dolezych.

Die Blockheizkraftwerke.

Der Verlauf der neuen Leitungen am Zechenring.

Anschlussmodule für die Fernwärme.

Viereinhalb Millionen Euro werden investiert
Die Arbeiten für das Gesamtprojekt haben im April 2021 begonnen. „Am Ende kann hier Fernwärme mit einer Leistung von fünf Megawatt produziert werden“,
sagte Karl-Heinz Reuter, der zuständige Projektleiter bei den Stadtwerken. Ende 2022 sollen die Arbeiten komplett beendet sein, die Stadtwerke Herne investieren viereinhalb Millionen Euro in das Projekt. „Wir können dann Haushalte an der Von-Waldthausen-Straße anschließen, an der Langforthstraße, bis hin zur Gneisenaustraße“, so Reuter weiter. Die Arbeiten für das Fernwärmenetz bedeuten auch, dass die Straßen aufgerissen werden müssen, um die Leitungen zu verlegen.

Akquise hat begonnen
Anwohnerinnen und Anwohner, die sich für den Anschluss an das klimafreundliche Wärmenetz interessieren, sollten sich am besten direkt mit den Stadtwerken in Verbindung setzen. Denn die Kosten hängen von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort ab. Mit 3.500 Euro Komplettpreis für Anschluss und Übergabestation wird es für Hausbesitzer und -besitzerinnen direkt an der Leitungstrasse, die sich schon während der Bauphase für einen Hausanschluss entscheiden, viel günstiger als die Anschaffung einer neuen Heizungsanlage. Langfristig entfallen außerdem die Kosten für Wartung, Reparaturen und den Schornsteinfeger.

Text: Patrick Mammen, Fotos: Thomas Schmidt