„Es tut sich was im Wanner Süden“
In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Herne und Wanne-Eickel plant der Wanner Architekt Rainer Weyers die Bebauung eines 6.800 Quadratmeter großen Grundstücks in Wanne-Süd. Das Gelände ist Teil des Programms zur Entwicklung von Wohnbauflächen der Stadt Herne (WEP 2017-2020). Umfasst von den Straßen Gabelsbergerstraße, Harkortstraße, Zeppelinstraße und Hauptstraße liegt das Gelände mitten in Wanne-Süd mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und verschiedenen Angeboten der Nahversorgung.
Für das Projekt wurde zwischenzeitlich ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt. Dieser soll noch in diesem Jahr vom Rat der Stadt Herne beschlossen werden. Die Kooperationspartner Rainer Weyers und das DRK haben vor wenigen Tagen die Bauanträge unterzeichnet und eingereicht. Über die Detailplanungen haben die Beteiligten in einem Pressegespräch am Freitag, 28. Oktober 2022, im Rathaus Herne informiert. Trotz der momentanen Entwicklungen im Bereich der Baukosten und Baufinanzierung halten beide Kooperationspartner an dem Vorhaben fest und gehen fest von einer Realisierbarkeit aus. „Wir hoffen auf eine schnelle Bearbeitung des Bauantragsverfahrens, um hier finale Planungssicherheit zu gewährleisten“, so Rainer Weyers. „Städtebaulich stellt das Projekt eine Bereicherung für den sich entwickelnden Stadtteil Wanne-Süd dar“, ergänzt Magdalene Sonnenschein, langjährige Vorsitzende des DRK. Errichtet werden sollen die drei Gebäude in Holzständerbauweise. Photovoltaikanlagen und Heizungen durch Wärmepumpen sorgen für eine klimaeffiziente Energie- und Wärmeversorgung. „Wir setzen auch in Krisenzeiten Signale in allen Stadtbezirken. Diese Aufwertung des Standorts in Wanne-Süd passt sich in die positive Stadtentwicklung ein“, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. DRK und und Weyers Architekten investieren jeweils über sechs Millionen Euro. Die Gesamthöhe der Investitionen liegt bei rund 12,4 Millionen Euro.
Auf dem Gelände werden freifinanzierte Mietwohnungen sowohl für Senior*innen als auch für junge Familien entstehen: Die Planung umfasst 12 Wohnungen für junge Familien mit Wohnungsgrößen zwischen 85 Quadratmeter und 112 Quadratmeter Wohnfläche sowie 15 seniorengerechte Wohnungen mit 58 Quadratmeter bis 72 Quadratmeter Wohnfläche. Alle Wohnungen sind barrierefrei und verfügen über eine nach Süden oder Westen ausgerichtete großzügige Terrasse/Loggia. PKW-Stellplätze stehen in der ebenfalls barrierefrei angebundenen Tiefgarage unter dem begrünten Innenhof mit Kinderspielplatz zur Verfügung. Die dreigeschossigen Gebäude werden im KfW 40-plus-Standard als Passivhäuser in Holzrahmenbauweise errichtet, erhalten begrünte Flachdächer, eine Photovoltaikanlage sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung.
Auf dem Gelände in Wanne-Süd sollen Mietwohnungen für Senior*innen und junge Familien entstehen. ©Philipp Stark, Stadt Herne
Das DRK plant die Verlagerung der Hauptgeschäftsstelle mit entsprechenden Büros der Verwaltung von der Harkortstraße zur Gabelsbergerstraße. Das Gebäude Harkortstraße wird dadurch mittelfristig aufgegeben. In dem Gebäudeteil der Verwaltung wird ein Quartierszentrum mit Veranstaltungssaal und anliegendem Küchenbereich vorgehalten. Hier sollen unter anderem Veranstaltungen des Quartierbüros Wanne-Süd sowie Angebote der gesundheitlichen Selbsthilfe, Blutspendetermine, Erste-Hilfe- und Pflege-Kurse stattfinden.
In einem zweiten Gebäudeabschnitt werden zwei anbietergestützte und ambulant versorgte Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen vorgehalten. Eine Wohngemeinschaft wird konzeptionell auf den Bereich der jungen Pflege ausgerichtet. Neben den drei bestehenden stationären Pflegeeinrichtungen, der Tagespflege und dem häuslichen Pflegedienst vervollständigt das DRK damit sein komplexes Leistungsangebot im Bereich der Pflege. Zusätzlich werden zwei Gästezimmer für Angehörige oder für Angebote der Kurzzeit- und Verhinderungspflege vorgehalten. Die Gästezimmer können nach Bedarf angemietet werden.