Abriss des Adler-Gebäudes hat begonnen
Der Abriss des ehemaligen Adler-Gebäudes an der Bahnhofstraße hat begonnen. Am Freitag, 6. März 2020, brach ein Bagger die ersten sichtbaren Stücke aus der hinteren Fassade. Begonnen haben die Arbeiten aber schon längst: „Insgeheim sind wir seit einem Monat dabei, abzureißen. Aber bisher haben wir nur im Inneren gearbeitet“, erklärt Bauherr Dr. Steven Engler.
Stück für Stück wird das Gebäude in seine Einzelteile zerlegt: Holz, Leitungen und Dämmmaterial wurden bereits ausgebaut und entsorgt. Erst wenn nur noch der Rohbau übrig ist, rücken die Bagger an. Bis zum 31. Mai 2020 soll das Gebäude dann abgetragen sein. Wenn das alte Gebäude weg ist, wird zehn Wochen lang die Baustelle für den Hochbau vorbereitet. Im März 2022 soll der Neubau fertig sein.
Grüne Stadtentwicklung
„Das ist ein Quantensprung für Herne. Es ist eine Besonderheit, in der Innenstadt Stadtentwicklung betreiben zu können und mehr Grün zu schaffen“, lobt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Das Gebäude wird eine Grünverbindung zum LWL-Museum schaffen. Um das Gebäude herum werden wir Bäume pflanzen.“
Das Gebäude selbst soll im Erdgeschoss einen Lebensmittelladen beherbergen, auf dessen Dach über 800 Quadratmeter begrünt werden. In die erste Etage zieht eine Kita, die das begrünte Dach als Spielfläche mit Bäumen und Spielgeräten nutzt. Darüber werden Büros entstehen, auch die Engler-Gruppe verlegt ihren Sitz von Gelsenkirchen in das Gebäude nach Herne. Beheizt werden soll das Gebäude mit Geothermie, auf das Dach sollen Solarzellen.
Engler zieht nach Herne
Er sei gerne in Herne, betont Engler. Aber auch ein wirtschaftliches Interesse hat er, die 20 Millionen Euro in den Neubau zu investieren: „Wir sind schon Besitzer des City Centers nebenan. Wir werden unser eigenes Objekt schöner machen, indem wir das hässliche Nachbargebäude abreißen.“
Das soll allerdings so schonend wie möglich passieren: Mit Sicherungsposten in der Fußgängerzone, wenn an der vorderen Fassade gearbeitet wird, mit möglichst wenig Erschütterungen und mit viel Bewässerung, um den Staub zu binden. Auch ein Kran mit einem Schutzvorhang soll zum Einsatz kommen. „Ich möchte mich schon einmal entschuldigen. Drei Monate lang wird es Lärm geben. Danach wird es versprochenermaßen schöner“, ist Engler überzeugt.
Nina-Maria Haupt