Älteste Stiege der Welt im Archäologiemuseum
Eine hölzerne Treppe, mit der Bergleute in die Tiefe des Salzbergwerkes im österreichischen Hallstatt vordrangen, ist eines der ungewöhnlichsten Ausstellungsstücke der Sonderausstellung des Archäologiemuseums in Herne. "Das weiße Gold der Kelten - Schätze aus dem Salz" wird am 23. August eröffnet.
Die Stiege, die erst 2003 in einem Hohlraum in 100 Metern Tiefe entdeckt wurde, musste unter großem Zeitdruck geborgen werden. Denn der Druck der umgebenden Bergmassen drohte die Kammer zu zerstören. Die Treppe ist in mehrfacher Hinsicht eine Sensation: Modernste naturwissenschaftliche Methoden der Dendrochronologie haben ermittelt, dass das verwendete Holz 1344 und 1343 v. Chr. geschlagen wurde. Auch technisch ist die Stiege eine Meisterleistung. "Sie lässt sich nach einem Baukastensystem in Einzelteile zerlegen und damit problemlos transportieren", ist Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock begeistert.
Noch nie in Deutschland gezeigt worden
Noch nie ist diese Stiege in Deutschland gezeigt worden. In der Ausstellung in Herne sind erstmals Teile der Stiege im Original und die gesamte Treppe als begehbare Rekonstruktion zu sehen. An ihr können die Ausstellungsbesucher auch eine weitere besonderen Eigenschaft mit eigenen Augen erkunden: Die Neigung der einzelnen Stufen ist verstellbar und passt sich den unterschiedlichen Bedingungen im Berg an.
250 Fundstücke erzählen interessante Geschichten
Wer also ab dem 23. August die Sonderausstellung "Das weiße Gold der Kelten - Schätze aus dem Salz" besucht, bekommt echte Raritäten und bergbautechnische Pionierleistungen zu sehen. Die Ausstellungsarchitektur besteht aus sechs riesigen, begehbaren "Salzblöcken". Originalobjekte, Videoinstallationen und Multimedia-Shows bieten eine Ausstellungserfahrung für alle Sinne: Man kann die Salzwelten von Hallstatt nicht nur sehen und hören, sondern auch riechen, berühren, und schmecken. Über 250 Fundstücke erzählen von Aufstieg und Fall der vom Salzbergbau lebenden Menschen von Hallstatt, von den enormen technischen Leistungen, vom durch den Handel mit dem Salz gewonnenem Reichtum, von prachtvollen Bestattungen mit Gold, Elfenbein und Glas, aber auch von Kinderarbeit in dunkelster Tiefe, von Krankheiten und schwerer Arbeit.
Eröffnung am Freitag, 22. August, um 17 Uhr
Diese Sonderausstellung wurde erstellt vom Naturhistorischen Museum Wien in Zusammenarbeit mit der Ausstellungsgesellschaft MuseumsPartner. Eröffnet wird die Ausstellung "Das weiße Gold der Kelten - Schätze aus dem Salz" mit einer Podiumsdiskussion und geladenen Gästen am Freitag, 22. August, um 17 Uhr. Bis zum Januar 2015 können neugierige Besucher im LWL-Museum für Archäologie in die Welt der Kelten und des Salzes abtauchen. Ein vielseitiges museumspädagogisches Programm begleitet die Besucher bei ihrer Zeitreise. Weitere Informationen auch zu Eintrittspreisen gibt es unter http://www.kelten-ausstellung.lwl.org.
Termin: Sonderausstellung "Das weiße Gold der Kelten - Schätze aus dem Salz" vom 23. August bis 25. Januar 2015 im LWL-Museum für Archäologie in Herne.
LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0.