Grünflächen

„Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“: Zwei Projekte in Herne

16. Juli 2020 | Gesellschaft

Mit bisher drei Millionen Euro insgesamt fördert das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Ruhr-Konferenz die Grüne Infrastruktur im Ruhrgebiet. „Ich freue mich für die Metropole Ruhr, dass nun investive Maßnahmen, Flächenankäufe und Machbarkeitsstudien realisiert werden können. Eine der Maßnahmen ist die Entsiegelung und Begrünung des Sportplatzes an der Görresstraße hier in Herne“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei ihrem Besuch auf dem ehemaligen Sportplatz es SC Röhlinghausen.

Das „Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“ ist Teil des Ruhr-Konferenz-Projekts „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“. Der RVR gibt die Fördermittel anteilig an die Kommunen. Noch in diesem Jahr sollen 27 Maßnahmen umgesetzt werden: 15 von den Kommunen in der Metropole Ruhr, elf vom RVR und eine von der Emschergenossenschaft. Die Förderung übernimmt zu hundert Prozent das Land. Die Bewilligung erfolgte durch die Bezirksregierung Münster. Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und Grüne Infrastruktur des RVR, erklärte: „Grüne Landschaftsräume und städtisches Grün wollen wir gemeinsam mit Land und Kommunen im Ruhrgebiet langfristig aufwerten und miteinander vernetzen. Nur so können sie ihre vielfältigen Funktionen für Mensch, Natur und Klima erfüllen. Damit die große Transformation zu einer klimaverträglichen Gesellschaft gelingen kann.“

So sollen durch die Maßnahme an der Görresstraße in Herne nicht nur lokal die Biodiversität und das Mikroklima verbessert, sondern es soll auch der regionale Grünzug gestärkt werden. Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bekräftigte: „Die Stadt Herne hat schon lange erkannt, dass das Vorhandensein öffentlich zugänglicher Grünflächen sowohl in stadtklimatischer, als auch in sozialer, gesundheitlicher sowie psychologischer Hinsicht von großer Bedeutung für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt ist. Projekte wie die Aufforstung des Sportplatzes sind jedoch nicht nur wichtig für die Grünflächenentwicklung der Stadt, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des gesamten Ruhrgebietes als Modellregion für Grüne Infrastruktur.“ Das Stadtoberhaupt freute sich darüber, dass von den 27 geförderten Maßnahmen gleich zwei in Herne stattfinden. Neben dem Projekt an der Görresstraße gab es auch „grünes Licht“ für die Aufwertung des Quartiersparkes Holsterhauser Markt. Ein weiteres gefördertes Projekt ist der Quartierspark Holsterhauser Markt. „Dort können wir eine schöne Grünfläche sogar unter der Mitarbeit von Kindern schaffen“, so der Oberbürgermeister. Insgesamt werden in Holsterhausen 320 Quadratmeter Asphaltdecke entfernt und unter anderem eine Hecke, Zwiebelpflanzen, Blühstauden und Bestandsbäume gepflanzt. In Röhlinghausen wird durch die zusätzliche Begrünung auf dem ehemaligen Asche-Sportplatz auf einer Fläche von ca. 4.500 Quadratmeter der vorhandene relativ schmale Waldgürtel verstärkt. Dies geschieht durch die Anpflanzung von Forstware auf der ehemaligen Sportplatzfläche und die Umwandlung des angrenzenden Gebrauchsrasens auf einer Fläche von 1.000 Quadratmeter in eine Blühwiese. Dr. Dudda dankte in diesem Zusammenhang besonders Gudrun Kaltenborn aus dem Fachbereich Stadtgrün, die beide Projekte intensiv in Abstimmung mit Fachbereichsleiter Heinz-Jürgen Kuhl vorbereitet hatte. Sie stand in auch den anwesenden Journalisten Rede und Antwort.

  • Umweltministerin Ursula Heinen Esser. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Das „Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“ dient der kurzfristigen Umsetzung erster Maßnahmen der „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ im Jahr 2020. Themen wie Biodiversität, Klimaanpassung, Schutz der natürlichen Ressourcen, Umweltbildung, Gesundheit sowie Umweltgerechtigkeit (Zugang aller Menschen zur Natur) und die kurzfristige Umsetzbarkeit spielten bei der Auswahl eine große Rolle.

„Es ist toll zu sehen, wie hoch das Engagement aller Beteiligten für die grüne Infrastruktur im Ruhrgebiet ist. Gerade zu Corona-Zeiten sind die Leistungen der Natur umso wichtiger für uns. Es freut mich, dass wir im Rahmen der Ruhr-Konferenz auch kurzfristige und für die Menschen sichtbare Erfolge erzielen werden. Bereits im Juni haben wir mit dem RVR langfristig ausgerichtete, strategische Prozesse zur Stärkung der grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet angestoßen“, sagte Ministerin Heinen-Esser.

Ziel des Projekts „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ ist es, ein durchgängiges Netz aus Grün- und Freiräumen im Ruhrgebiet zu schaffen. Das Projekt verfolgt dabei eine langfristige Perspektive. Es soll ein gemeinsamer Handlungs- und Umsetzungsrahmen entstehen, der vorhandene Planungen aufgreift. Sämtliche Bereiche der Grünen Infrastruktur sollen über einen breit angelegten Abstimmungsprozess nachhaltig strategisch verankert werden.