LWL-Museum für Archäologie

Archäologie ohne Löcher

17. Januar 2022 | Gesellschaft
Foto: Joris Coolen ist mit dem speziellen Quad der LWL-Archäologie in ganz Westfalen-Lippe unterwegs. Zerstörungsfrei begibt er sich auf die Suche nach Bodendenkmälern. ©LWL/H.-P. Stroecks

Archäologie ist mehr als die Wissenschaft mit dem Spaten. Nicht nur zur Entdeckung, sondern auch bei der Erforschung archäologischer Relikte spielen zerstörungsfreie Methoden eine immer größere Rolle. Gerade die großflächige Erkundung archäologischer ‚Landschaften‘, die in der Stonehenge-Ausstellung im Vordergrund stehen, wäre ohne modernste Technik undenkbar.

Neben Luftbildern und dem sogenannten Airborne Laserscanning von einem Flugobjekt aus geben geophysikalische Messungen Auskunft über verborgene Strukturen und Objekte im Boden. Seit einigen Jahren werden diese auch im Bereich der LWL-Archäologie für Westfalen systematisch eingesetzt, nicht zuletzt dank einer Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBIArchPro), das auch für die Messungen in Stonehenge verantwortlich war. Coolen veranschaulicht in seinem Vortrag die Rolle der Prospektion in der heutigen Archäologie und zeigt deren Erkenntnisse anhand von Beispielen aus Westfalen.

Zum Referenten:
Joris Coolen M.A. war als Mitarbeiter des Österreichischen Archäologischen Instituts an Prospektionsprojekten zu römischen Siedlungen und Militärlagern in Österreich und dem europäischen Ausland beteiligt. Er war mehrere Jahre für Prospektion und Ausgrabungen in Forschungsprojekten zu sogenannten Thing-Plätzen bzw. mittelalterlichen Häfen in Skandinavien und dem Nordatlantik zuständig. Seit 2018 leitet er die Stabsstelle Prospektion der LWL-Archäologie für Westfalen in Münster.

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe des Vereins der Freunde und Förderer des LWL-Museums für Archäologie in Herne e. V. zu aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie.

Der Vortrag findet pandemiebedingt nur digital statt. Interessierte können ihn hier live über den YouTube-Kanal des Museums mitverfolgen.