Inklusionsprojekt

Assistenzhunde sind bei der Stadt Herne willkommen

22. September 2021 | Gesellschaft
Assistenzhunde wie "Fenja" sind wichtige Helfer. Foto: Thomas Schmidt/Stadt Herne

Miriana Palermo kann sich ein Leben ohne ihren Blindenführhund „Fenja“ nicht mehr vorstellen. „Er ist unglaublich wichtig für mich und nicht mehr wegdenkbar. Es macht einen riesengroßen Unterschied, ob man mit einem Assistenzhund seinen Alltag bestreitet oder mit dem Blindenstock. Die Mobilität ist deutlich größer, man ist viel unabhängiger. Durch meinen Hund habe ich neue Augen bekommen“, erklärt die 32-Jährige und möchte damit für ein wichtiges Thema sensibilisieren. Denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass diese wertvollen Helfer auf vier Pfoten überall gerne gesehen sind. Im Gegenteil: Auch Miriana Palermo hat bereits negative Erfahrungen gemacht, als ihr wegen ihres Hundes der Zutritt zu Lebensmittelgeschäften oder Arztpraxen verwehrt wurde.

  • ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Um den Betroffenen solche Erlebnisse in Zukunft zu ersparen, war auch Johannes Chudziak sofort zur Stelle, als es hieß, die Kampagne nach Herne zu holen. „Die Aktion ist absolut sinnvoll“, sagte der Sozialdezernent und hatte auch gleich den ersten Aufkleber mit der entsprechenden Botschaft dabei: „Assistenzhund Willkommen - hier & überall“ heißt es nun am Eingangsbereich des Herner Rathauses. „Weitere Aufkleber an den öffentlichen Gebäuden der Stadt werden folgen“, so Chudziak weiter. Dort wird natürlich nicht nur Blindenführhunden der Einlass gewährt. Wie Miriana Palermo ausführt, unterstützen Assistenzhunde zum Beispiel auch Menschen mit Diabetes oder Epilepsie. „Manchen Halterinnen und Haltern sieht man die Einschränkung vielleicht nicht direkt an“, erklärt die städtische Mitarbeiterin, die aber darauf hinweist, dass es für jeden Assistenzhund einen entsprechenden Ausweis gibt.

Die Initiative vorangetrieben hat auch die städtische Inklusionsbeauftragte Kerstin Fischer-Friedhoff: „Durch die Unterstützung ihrer ausgebildeten Hunde wird den Menschen mit Beeinträchtigungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben oft erheblich erleichtert oder sogar erst ermöglicht. Deshalb beteiligen wir uns gerne an der Aktion und hoffen darauf, dass wir auch Nachahmer finden.“ Die Aufkleber sollen also nicht nur auf den öffentlichen Gebäuden zu finden sein, sondern zum Beispiel bei der Kaufmannschaft, bei Apotheken oder bei Arztpraxen. Die Kampagne "Assistenzhund Willkommen" wird vom Verein Pfotenpiloten e.V. organisiert. Wer sich über das Projekt informieren möchte oder Aufkleber benötigt, kann sich direkt mit Miriana Palermo in Verbindung setzen. Sie ist zu erreichen unter 0 23 23 /16 36 34 oder per Mail miriana.palermo@herne.de .

Außerdem sind fünf Infoveranstaltungen geplant, um Interessierte für das Thema Assistenzhunde zu sensibilisieren: Am 15. Oktober am Buschmannshof, am 22. Oktober in der Herner Innenstadt, am 5. November in Sodingen an der Akademie, am 12. November auf dem Eickeler Markt und am 10. Dezember auf dem Röhlinghauser Markt.