Inklusion

Assistenzhunde sind willkommen

25. Februar 2022 | Gesellschaft
Foto: In mehr als 70 Einrichtungen, Geschäfte und Arztpraxen in Herne sind Assistenzhunde willkommen. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Die Hilfe von Assistenzhunden, die dauerhaft bei ihren Halterinnen und Haltern leben, ermöglicht diesen Menschen mit Handicap ein mobileres und unabhängigeres Leben. Da es sich um gut ausgebildete, zuverlässige Hunde handelt, sind von ihnen keine Probleme im öffentlichen Bereich zu erwarten. Daher sollte ihnen der Zugang zu Läden und anderen Einrichtungen gewährt sein.

Die städtische Mitarbeiterin Miriana Palermo aus dem Fachbereich Soziales, die selbst auf einen Blindenführhund angewiesen ist, war für die Zertifizierung der Einrichtungen unterwegs in Herne und Wanne-Eickel. „Dabei zeigte sich deutlich, wie wichtig die Kampagne ist, weil viele Menschen überhaupt nicht wussten, was ein Assistenzhund eigentlich bedeutet und warum dieser nicht einfach draußen vor der Tür stehen bleiben darf“, berichtet Palermo.

Darüber hinaus gab es fünf Aktionstage an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet, um auf die Thematik aufmerksam zu machen. „Ich denke, da haben wir Herne wirklich sensibilisieren können.“ Mehr als 70 Einrichtungen – darunter die städtischen Dienststellen – haben sich bereits an der Kampagne beteiligt: „Als wir die einzelnen Einrichtungen besucht und das Projekt vorgestellt haben, war es in 95 Prozent der Fälle so, dass die Leute ihre Eingänge sofort zertifiziert haben“, freut sich Palermo. Die Menschen seien sehr interessiert gewesen und hätten oftmals sogar gefragt, ob sie etwas für die Hunde spenden könnten, obwohl das gar nicht das Ziel der Aktion sei.

Die Kampagne möchte auch darauf aufmerksam machen, dass es eine Reihe von unsichtbaren Einschränkungen gibt, die einen Assistenzhund erfordern. Darunter fallen zum Beispiel Autismus, Demenz, Epilepsie, Diabetes oder Hörbehinderungen.

Miriana Palermo wünscht sich für die Kampagne, dass sich noch weitere Lebensmittelgeschäfte und Arztpraxen beteiligen: „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Halterinnen und Haltern mit ihrem ‚Hilfsmittel‘ Hund häufig der Zutritt zu diesen Einrichtungen verwehrt wird. Ich hoffe, dass sich noch nicht zertifizierte Lebensmittelgeschäfte und Arztpraxen an den assistenzhundfreundlichen Einrichtungen ein Beispiel nehmen und Menschen mit Assistenzhunden eintreten lassen.“

Sich über das Projekt informieren oder Aufkleber erhalten können Interessierte bei Miriana Palermo. Sie ist telefonisch unter 0 23 23 / 16 - 36 34 oder per E-Mail an miriana.palermo@herne.de erreichbar. Weitere Informationen zur Kampagne gibt es unter pfotenpiloten.org.