LWL-Museum für Archäologie

Auf den Spuren der Musik

3. November 2021 | Kultur
Foto: In der Grabungslandschaft der Dauerausstellung können Besuchende am Familiensonntag musikalische Zeugnisse verschiedener Epochen entdecken. ©LWL/C. Kniel

Musik ist überall: Sie erzählt Geschichten und kann uns tief bewegen. Sie ruft Erinnerungen wach und lädt zum Mitmachen ein. Jede Zeit hat ihre Musik. Aber wo hat die Musik in der Menschheitsgeschichte ihren Anfang? Wie haben sich Klänge, Rhythmen und Takte entwickelt - von den ersten Knochenflöten bis zu elektronischen Beats aus dem Computer? Bei dem eineinhalbstündigen Programm in der Dauerausstellung und in den museumspädagogischen Räumen entdecken Kinder, Jugendliche und Eltern um 16 Uhr vergangene Spuren von Musik und versuchen, ihnen Klänge zu entlocken. Anschließend fertigen sich die Teilnehmenden eigene Instrumente.

Abenteuerliche und amüsante Geschichten, die sich um die historische Vergangenheit Westfalens und ihre archäologischen Funde ranken, bilden die Themen der musikalischen Führung mit Spielmann Michel um 15 Uhr. Der zeitreisende Musikus geht mit Witz und Musikalität, mit Liedern, Texten und Klangbeispielen unter anderem folgenden Fragen nach: Wie klang die Musik der Neandertaler? Was hat der Satz des Pythagoras mit Musik zu tun? Warum war es auf mittelalterlichen Festen so schwer, nüchtern zu bleiben? Wieso geht die Musik von Carlos Santana auf das alte Griechenland zurück? Der Herner Gitarrist Michael Völkel beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Musik und Geschichte. Als Spielmann Michel bringt er beide Interessen in Einklang und präsentiert eine Auswahl seiner musikalischen Fundstücke.

Um 14 Uhr lädt das LWL-Museum für Archäologie digital zur kostenlosen Online-Schnupperführung „Im OnLiner durch die Epochen“ ein. Hier können sich die Besuchenden zurücklehnen und bequem von Zuhause auf eine Zeitreise gehen von der Steinzeit bis in die Gegenwart. In der einstündigen Live-Online-Führung machen sie Station bei Europas einzigem Faustkeil aus Mammutknochen und einem prächtigen Gefäß aus der Bronzezeit, der Urne von Gevelinghausen. In einer AR-Anwendung („augmented reality“, zu deutsch erweiterte Realität) begegnen sie dem Fürsten von Beckum und reisen bis ans Ende des Mittelalters, wo eine beeindruckende Turnierrüstung aus Witten-Herbede auf die einstige Blüte der Ritterkultur hinweist. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Frühen Neuzeit bringt der „OnLiner“ die digitalen Besuchenden sicher zurück ins Hier und Jetzt.

Um 16 Uhr findet eine Führung durch die Sonderausstellung „Stonehenge - Von Menschen und Landschaften“ statt. Vom 23. September 2021 bis zum 25. September 2022 zeigt das LWL-Museum die Geschichte des berühmtesten archäologischen Denkmals Europas in seiner einzigartig erhaltenen vorgeschichtlichen Umgebung. Die Landschaft von Stonehenge wird der zeitgleichen Entwicklung und gegenwärtigen menschengemachten Landschaften in Westfalen gegenübergestellt. Gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) werden die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert.

Der berühmte Steinkreis in Südengland ist ein Beispiel für vorgeschichtliche Bau- und Ingenieurskunst und ihr monumentaler Höhepunkt. Er war Teil einer rituellen Landschaft mit jahrtausendealter Geschichte. Die Tiefe dieser Geschichte wird in Herne mit der westfälischen Landschaft gestern und heute in Beziehung gesetzt. In der Ausstellung bewegen sich die Besuchenden durch analoge und virtuell rekonstruierte Landschaften und begeben sich so auf eine Reise durch Raum und Zeit. Sie erleben die Ausmaße des imposanten Steinkreises hautnah durch detailgetreue 1:1-Repliken. Ausgewählte Funde der englischen und westfälischen Archäologie zeigen, mit welchen Mitteln die Landschaften geformt wurden, und bringen den Besuchenden den prähistorischen Menschen und seine Lebenswelten näher. Mit einem Ausblick auf die moderne Industrie- und Kulturlandschaft Ruhr spannt die Ausstellung einen Bogen bis in unsere Gegenwart.

Da die Plätze begrenzt sind, wird für alle Programme um Anmeldung gebeten, telefonisch unter 0 23 23 / 9 46 28 - 0 oder per E-Mail an besucherservice-herne@lwl.org. Der Eintritt ist an diesem Tag kostenfrei.

Für die Anwesenheit vor Ort gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen, getestet) sowie das Tragen einer medizinischen Maske oder einer FFP2-Maske in den Räumen des Museums.