Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt
Die gute Entwicklung auf dem Herner Arbeitsmarkt setzt sich im November fort. Zeichnete sich im Vormonat bereits eine leichte Stagnation ab, kann in diesem Monat nicht mehr davon die Rede sein. Der Rückgang der Arbeitslosen ist im November mit minus 134 Personen noch einmal deutlicher gestiegen als es bereits im Oktober mit minus 87 Personen der Fall war. Insgesamt verläuft die Entwicklung saisonal und – unter Berücksichtigung der Coronapandemie – erfreulich, wie die Agentur für Arbeit berichtet.
Foto: Symbolbild. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne
Frank Neukirchen-Füsers, der Vorsitzende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, zeigt sich für den November zufrieden, verweist aber auch auf die weiter bevorstehenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt vor Ort: „Wir können mit der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den letzten vier Wochen zufrieden sein. Natürlich geht es immer besser, aber angesichts der Tatsache, dass wir uns aufgrund der anhaltenden Pandemie noch immer im Ausnahmezustand befinden, finde ich die aktuelle Situation doch erfreulich. Die letzten Wochen auf dem Arbeitsmarkt haben noch einmal einen neuen Aufschwung erfahren und die Stellenzugänge sind erneut gestiegen und das sogar um knapp 20 Prozent. Sicher muss man dies zum großen Teil dem Weihnachtsgeschäft zusprechen, aber auch das ist in der aktuellen Zeit nicht selbstverständlich. Was bleibt ist der akute Mangel an gut qualifizierten Fachkräften. Die Nachfrage geht über alle Branchen hinweg. Hier sollten Arbeitgeber noch einmal gut überlegen, ob der ein oder andere Bewerber oder die ein oder andere Bewerberin nicht doch mit Hilfe unserer Förderinstrumente eine gute Kraft für den eigenen Betrieb werden könnte. In Sachen Fördermaßnahmen ist noch Luft nach oben und auch die Unternehmerschaft sollten sie noch stärker nutzen als bisher. Die Demografie läuft uns sonst davon. Darüber hinaus sind die selber ausgebildeten oder weitergebildeten Fachkräfte die besten. Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften ist überall groß und wir müssen mehr weiterbilden als bisher. Insgesamt zeichnet sich vor Ort gerade ein großer Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern ab. Insbesondere für Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer nach einer Familien- oder Pflegephase könnte das eine attraktive Option sein. Was ad hoc und so schnell wie nie benötigt wird, sind Mitarbeiter für die Corona-Testzentren. Vorkenntnisse sind nicht nötig und die Arbeitszeiten können sehr flexibel gehandhabt werden. Der Einsatz hier könnte eine gute Möglichkeit sein, eine Leerphase zu überspringen und neue Erfahrungen zu sammeln.“
Arbeitslosigkeit
Im November ist die Arbeitslosigkeit in Herne gesunken. Insgesamt waren 8.507 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 134 Personen oder 1,6 Prozent weniger. Im Vergleich zum November des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 645 Personen oder 7,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im November 10,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,6 Prozent (1,0 Prozentpunkt weniger).
Langzeitarbeitslosigkeit
Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken. 4.180 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 93,5 Prozent (3.909 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 40 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 498 Personen.
Jugendarbeitslosigkeit
798 junge, arbeitslose Personen sind im November unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren es noch 25 und im gleichen Monat des Vorjahres 85 junge Menschen weniger. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 3,0 Prozent zum vorherigen Monat und minus 9,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
Arbeitslosigkeit der Älteren
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 13 Personen oder 0,5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es damit 127 Arbeitslose oder 4,8 Prozent weniger. Insgesamt sind 2.526 Menschen ab 50 Jahre in Herne von Arbeitslosigkeit betroffen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosigkeit nach dem Sozialgesetzbuch III) wurden in diesem Monat 1.710 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat damit verringert, und zwar um 42 Personen oder 2,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 602 Personen oder 26,0 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
In der Grundsicherung (Arbeitslosigkeit nach dem Sozialgesetzbuch II) sind 92 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat und 43 weniger als im Vorjahr. Im Verhältnis entspricht dies minus 1,3 Prozent zum Vormonat und minus 0,6 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.797 Personen und damit 79,9 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
Stellenangebote
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 214 Stellen gemeldet. Das sind 33 Stellen mehr als im Vormonat. Im Bestand befinden sich insgesamt 1.083 offene Stellen, 41 mehr als im Vormonat und 89 mehr als im Vorjahresmonat.
Weitere Informationen zum Herner Arbeitsmarkt finden sich hier.