Ausbildungsmarkt

Aus Bildung wird Zukunft

9. März 2022 | Gesellschaft
Foto: Vor dem Innovations- und Gründerzentrum Herne präsentierten die Akteurinnen und Akteure das neue Banner der Initiative. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Die Regionale Ausbildungskonferenz Mittleres Ruhrgebiet hat die Webseite im Jahr 2020 mit Mitteln des Landes NRW geschaffen, um Jugendliche auch in Pandemiezeiten mit hilfreichen Beratungsangeboten zu unterstützen. „Jugendliche aber auch Elternteile können sich dort gut orientieren, was es für Angebote gibt und wie sie ihren nächsten Ansprechpartner finden“, erklärt Ingo Orzeczek, neuer Leiter der Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet. Zur Regionalen Ausbildungskonferenz gehören die Kommunen der Region, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften, Arbeitgeberverband und Gewerkschaften, Arbeitsagenturen und Jobcenter, die Regionalagentur und die Kommunalen Koordinierungsstellen „Kein Abschluss ohne Anschluss“.

Beim Pressetermin nahmen die verschiedenen Akteurinnen und Akteure die Ausbildungssituation in Herne in Zeiten der Corona-Pandemie in den Blick. Dieter Groß, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit für die Standorte Bochum und Herne, gab an, dass der Ausbildungsmarkt in Herne kein leichtes Pflaster sei: „Was wir immer noch brauchen, sind ausreichend zur Verfügung gestellte Ausbildungsplätze, um den Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr die Schule verlassen, ein adäquates Angebot zu machen.“ Den Fachkräftebedarf von morgen zu decken, müsse man heute anfangen, indem man vernünftig ausbilde. Sebastian Brimberg, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Herne, ergänzte, dass die Entwicklung des Ausbildungsmarktes vor der Pandemie gut gewesen sei. „Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit den Partnern am Ausbildungsmarkt an dieser Entwicklung anknüpfen können.“

Tobias Schmidt, Abteilungsleiter Ausbildungsberatung bei der HWK Dortmund, betonte, dass der Bedarf an Nachwuchskräften im Handwerk sehr hoch sei. „Wir hatten im letzten Jahr 400 unbesetzte Ausbildungsplätze im Handwerk“. Sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Verdienstmöglichkeiten seien gut. Laut Christian Glahn von der IHK Mittleres Ruhrgebiet gebe es einen „wahnsinnigen Boom an Nachfrage nach Ausbildungsberechtigungen. Viele Betriebe merken, dass sie keine Fachkräfte bekommen und versuchen es über den Weg der Ausbildung“.

Die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ setzt sich für die berufliche Orientierung ab der 8. Klasse ein. Als Bindeglied zu den Schulen bringen die Koordinierungsstellen dieser Initiative Jugendliche und die passenden Betriebe zusammen, beispielsweise auf Berufsorientierungsmessen oder dem regelmäßig stattfindenden Azubi-Speed-Dating, wie die Leiterin der Koordinierungsstelle Herne, Elke Borkenstein, erläuterte.