Koffer 2.022

Ausstellung zeigt Grenzgänger-Kunst

17. August 2022 | Kultur
Foto: Koffer im Aufgang des Herner Bahnhofs. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Koffer 2.022 ist eine Wanderausstellung von Streetart-Künstlern mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion. Nach der Premiere in der Alten Post Neuss erreicht die Ausstellung jetzt ihre zweite und erweiterte Station im Alten Wartesaal im Bahnhof Herne. Für die Ausstellung schließen sich Pottporus und die Düsseldorfer Agentur Haseläuft erstmals zusammen, die beide Veranstaltungen und Projekte im Bereich der Urban Arts kuratieren und organisieren. „Die ausstellenden Künstler sind alle als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland oder Israel gekommen“, sagt Kurator Konstantin Zayka von Haseläuft. Als Kontingentflüchtlinge werden Menschen bezeichnet, die von einem Staat aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen aus Krisengebieten aufgenommen werden, ohne dass sie einen Asylantrag stellen müssen. Der aufnehmende Staat legt die Zahl (Kontingent) der Flüchtlinge fest, die auf diesem Wege aufgenommen werden sollen. Sie können anschließend unter bestimmten Umständen eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhalten (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung).

  • Aufbau der Installationen "Koffer 2.022". ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Eine bühnenartige Installation nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf die Flucht oder Emigration und bringt sie an die Grenzübergänge von Ost und West – direkt zwischen die Fronten. Als Kinder der Kontingentflüchtlinge nach Deutschland beziehungsweise Israel gekommen, gehören die ausstellenden Künstler heute zu den bekannten Vertretern der internationalen Streetart/-Muralszene.

Die Künstler:
Deso (Haifa – Petrozavodsk), Epema (Dortmund – Odessa), Isakov (Berlin – Sewastopol), Kartel (Hannover – Tiraspol), KJ263 (Düsseldorf – Krasnodar).