VHS-Foyer

Ausstellung zum Polizeigefängnis

6. April 2022 | Kultur
Foto: Um das ehemalige Herner Polizeigefängnis dreht sich die Ausstellung „Unrechtsort“. ©Frank Dieper, Stadt Herne

„Es ist wichtig, Erinnerungsprozesse anzuregen und zu gestalten, damit insbesondere junge Menschen in der Lage sind, Dinge kritisch einzuschätzen“, erklärt Rolf Dymel, Vorsitzender des 2019 gegründeten Förderkreises, das Ziel der Ausstellung. Sie solle auf die Bedeutung des Polizeigefängnisses als lokalen Erinnerungs- und Lernort aufmerksam machen. Das Gefängnis war ein Ort legitimierter Willkür und brutaler Machtausübung. Widerständler aus der Arbeiterbewegung, Oppositionelle aus den christlichen Kirchen, Zeugen Jehovas, Juden, Sinti und Roma sowie Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene wurden dort inhaftiert und misshandelt. Viele von ihnen wurden an Straf- und Konzentrationslager weitergeleitet.

Texttafeln, Kurzbiografien von Opfern und Tätern, Fotos und andere Exponate demonstrieren die Funktion der Polizei im Nationalsozialismus und fokussieren dabei besonders die lokalen Aspekte. „Wenn wir den Opfern gerecht werden und uns erinnern wollen, dann müssen wir Lehren daraus ziehen“, so Dymel weiter.

Der Förderverein „Mahn- und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e.V.“ begrüßt es, dass Jan Thürmer, Inhaber der Firma Ferd. Thürmer Pianofortemanufaktur und zukünftiger neuer Eigentümer des Polizeigebäudes, das Gefängnis als Gedenkstätte erhalten möchte.

Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet und Samstag von 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es gelten Maskenpflicht und die 3G-Regelung. Für Schulen werden auch Führungen durch die Ausstellung angeboten. Bei Interesse steht der Förderkreis per E-Mail an info@erinnerungsort-herne.de zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es außerdem unter erinnerungsort-herne.de.