Ausstellungseröffnung im Heimatmuseum

Hunderte besuchten „AUS SICHT“

10. Februar 2020 | Kultur

Die Ausstellung ist das Ergebnis der zweiten Kooperation der Fachhochschule Dortmund, dem Pressebüro der Stadt Herne sowie dem Emschertal-Museum. Das Projekt wurde von Kai Jünemann von der FH Dortmund und Thomas Schmidt vom Pressebüro Herne initiiert. Alle Künstlerinnen und Künstler sind Studierende der Fotografie an der Fachhochschule.

„Dass wir hier so ein volles Haus haben, freut mich sehr“, kommentierte Dr. Oliver Doetzer-Berweger, Leiter des Emschertal-Museums, in seiner Begrüßung den Besucherandrang. Stadträtin Gudrun Thierhoff freute sich über das große Engagement der Studierenden: „Für sie ist das mehr als nur eine Semesterarbeit.“ Denn das eigentliche Semester sei längst abgeschlossen. Die Ausstellung sei in der Freizeit der Fotografen entstanden. Gudrun Thierhoff dankte der Herner Kulturinitiative, die das Projekt gefördert hatte. Außerdem zeigte sich die Kulturdezernentin von den präsentierten Arbeiten begeistert: „Ich finde es klasse, dass junge Leute von außen einen Blick auf Jugendliche in Herne werfen. Ich habe hier Dinge entdeckt, die ich noch gar nicht kannte.“ Die Ausstellung sei ganz wunderbar geeignet, um die Vielschichtigkeit der Jugendkultur zu entdecken.

  • Ausstellungsraum von „AUS SICHT“ im Heimatmuseum. ©Frank Dieper, Stadt Herne

„Ich habe die Jugend vor und hinter der Kamera unterschätzt“, gestand Kai Jünemann, der gemeinsam mit Thomas Schmidt den Studierenden zur Seite stand. Es würden sich immer wieder neue Blickwinkel bieten. Außerdem sei die Ausstellung im Vergleich zum ersten Kooperationsprojekt „Tach auch!“ multimedialer geworden. „Die Präsentation von Jonas Domrath spielt mit den verschiedenen Medien und führt den Zuschauer über die Wandhängung in das Internet und wieder zurück. Auf eindrucksvolle Weise wird der Besucher Teil einer Dating-App. Das ist schon etwas Besonderes, wenn mediale Präsentationsmöglichkeiten miteinander kombiniert werden“, so Thomas Schmidt.

Aber nicht nur die Organisatoren, auch die Studierenden sind mit dem Seminar sowie der Ausstellung zufrieden: „Es war sehr spannend, wie viele Sichtweisen entdeckt wurden und dass wir alle so tief in die Materie eingedrungen sind“, erklärte Vera Loitzsch, die für ihr Werk die 1. Herner Karnevalsgesellschaft in den Fokus genommen hatte. Andere Studierende hatten ihre Werke Cheerleadern auf einer Halde und Jugendlichen im Retrolook einer Mofa-Gang der 1980er Jahre, ambitionierten Zirkuskindern oder Singles auf Beziehungssuche im Social Network gewidmet. Die Fotoarbeiten der Studierenden reflektieren das gesellschaftliche Phänomen im doppelten Sinn: Einerseits wurden Jugendliche begleitet und fotografiert, andererseits sind die Studentinnen und Studenten selbst noch junge Menschen, die ein Bild ihrer Generation entwerfen.

Die Studierenden:
Charlotte Bona, David Ward, Elena Otto, Felix Schmale, Inna Schneider, Jan Schölzel, Jonas Domrath, Julia Carola Pohle, Julian Barth, Linda Nasdalack, Magnus Meier-Röbke, Nadine Boxen, Oskar Schlechter, Simon Gerlinger, Tetiana Slizovska und Vera Loitzsch.