Fachbereich Stadtgrün

Azubis errichten Krötenschutzzäune

9. Februar 2023 | Gesellschaft
Foto: ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Am Donnerstag, 2. Februar 2023, trafen sich die Azubis trotz strömenden Regens mit Ingrid Reckmeier vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die erfahrene Krötenschützerin informierte die städtischen Mitarbeiter über die Tücken der Wegstrecke. „Wir als Stadt wollen mit der Unterstützung der Ehrenamtler ein positives Zeichen setzen“, sagte Meister Christoph Stocker vom Fachbereich Stadtgrün, der mit vier Azubis und Praxisanleiter Michael Packhäuser zur Hofstraße gekommen war. Der BUND hatte die Stadt im Vorfeld um Hilfe bei der körperlich anstrengenden Arbeit gebeten. Schließlich müssen entlang der Hofstraße, etwa auf der Höhe des Tierheims, Krötenschutzzäune auf über 600 Metern Länge aufgebaut werden.

  • Ingrid Reckmeier vom BUND informierte die städtischen Mitarbeiter über die Tücken der Wegstrecke. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Die Naturschützer*innen werden sich bei der einsetzenden Wanderung dann auf die Rettung der zumeist dämmerungsaktiven Amphibien konzentrieren. „In manchen Nächten haben wir bis zu 150 Kröten gerettet, manchmal auch keine“, erinnerte sich Reckmeier. Das hänge mit den Witterungsbedingungen zusammen. Natürlich würde sie sich freuen, wenn noch viele freiwillige Helfer*innen für die Rettung der Erdkröten dazukämen.

Verkehrseinschränkungen ab Montag, 13. Februar 2023

Abhängig von der Witterung ist die Hauptwanderzeit der Kröten voraussichtlich von Mitte Februar bis Mitte April. Ab Montag, 13. Februar 2023, wird daher immer von 18 bis 4 Uhr morgens wird die Hofstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt, um die Naturschützer*innen, welche die Kröten einsammeln, nicht zu gefährden. Gleichzeitig trägt die Maßnahme wieder dazu bei, Hunderte von geschützten Amphibien vor dem Überfahren zu retten. Die Breite der Hofstraße wird in der Zeit durch Absperrbaken auf drei Meter reduziert. Zusätzlich wird die Stadt Herne 300 Meter vor dem Sperrabschnitt mit Hinweisschildern den Verkehr umleiten. Ausgenommen ist der öffentliche Nahverkehr (Bogestra). Die Kontrolle und Überwachung der Sperrung übernimmt in der Zeit von 18 bis 4 Uhr morgens die Polizei.

Auch die Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Voßnacken, im Gysenberg und der Landschaftspark Pluto sind typische Schwerpunkte von Amphibienwanderungen in Herne:

 Naturschutzgebiet Voßnacken

Die ehemals größten Amphibienvorkommen in Herne befanden sich im Naturschutzgebiet Voßnacken. Dem seit Jahren zu verzeichnenden Rückgang der Populationen wurde bereits durch verschiedenste Maßnahmen entgegengesteuert. Eine dieser Maßnahmen ist ein festes Leitsystem von über 300 Metern Länge, durch welches die wandernden Amphibien entlang der Straße gefahrlos zu ihren Laichgewässern geführt werden.

Sperrungen im Gysenberg

Eine weitere Sperrung durch eine Schranke gibt es während der Krötenwanderung bei der Zufahrt zu den vorderen Parkplätzen am Gysenberg und im Bereich des Wendehammers am Forsthaus Gysenberg. Diese erfolgt ab 18 Uhr abends bis in die Morgenstunden. Fahrzeuge sollten daher bis spätestens 18 Uhr aus diesem Bereich entfernt werden. Der Betreiber des Forsthauses weist mit einer besonderen Beschilderung auf die Sperrung hin.

Durch diese Schutzmaßnahmen kommt die Stadt Herne den europäischen Vorgaben zum Schutz gefährdeter Amphibienarten nach. Überall dort, wo erhebliche Wanderungsbewegungen der Amphibien zu verzeichnen sind, weisen besondere Hinweisschilder darauf hin. Die Untere Naturschutzbehörde bei der Stadt Herne bittet daher alle Bürger*innen und insbesondere Verkehrsteilnehmer*innen um besondere Rücksichtnahme und um Verständnis für die Sperrung einiger Bereiche in den Abendstunden.

Engagement für den Naturschutz

Wer sich für den Artenschutz einsetzen möchte oder die Stadt und den ehrenamtlichen Naturschutz bei diesen Projekten unterstützen möchte, kann sich einfach beim Fachbereich Stadtgrün unter Telefon
0 23 23 / 16 – 2363 melden.