Literaturhaus Herne Ruhr: Programm des 1. Quartals

Bücher im Frühjahr

30. Dezember 2016 | Gesellschaft Kultur

Thema des Jahres

Jens-Gyarmaty Willi Winkler. © Jens Gyarmaty.

Der literarische Einstieg des Jahres bezieht sich auf das Thema, das ganz 2017 prägen wird - das Reformationsjahr. Willi Winkler präsentiert sein Buch "Luther - ein deutscher Rebell" (Mo, 16.1., 19.30 Uhr). Aus Winklers Sicht ist Luther der größte Rebell, den die deutsche Geschichte hervorgebracht hat. Willi Winkler war Redakteur bei der "Zeit", Ressortchef Kultur beim "Spiegel" und schreibt heute vor allem für die Süddeutsche Zeitung im Feuilleton Buchbesprechungen, Glossen, Filmkritiken und zeitkritische Kommentare. Er verfasste Bücher über die Musikrebellen Bob Dylan und die Beatles, aber auch über die "Rote-Armee-Fraktion" oder den Terror-Finanzier François Genoud. Und jetzt eben über den Rebellen Luther.

Weltweit ein Erfolg

 Bernhard Aichner.

Bernhard Aichners Totenfrau-Triologie (Fr, 20.1., 19.30 Uhr) fegt nicht nur durch die deutschen Bestsellerlisten, sondern ist auch im Ausland ein Erfolgsgarant. Die Totenfrau ist Brünhilde Blum und eine international gesuchte Mörderin und gleichzeitig liebevolle Mutter zweier Töchter. Sie will nun in "Totenrausch" (demnächst Rezension), zum Abschluss der Drei-Einheit, endlich zur Ruhe kommen und einen Neuanfang wagen. Beinahe gelingt es ihr. Wenn es da nicht ein Versprechen gäbe.

Ein Krimi-Debüt

Das Morden hat damit noch kein Ende im Literaturhaus, allerdings fängt Thomas Matiszik gerade damit an, denn er legt mit "Karlchen - Modrichs erster Fall" seinen ersten Krimi vor. Sein Protagonist ist ein Sadist, dessen Tötungstrieb in jahrelanger Haft durch Medikamente unterdrückt wurde. Kaum wieder auf freien Fuß, setzt er sein blutiges Handwerk fort. Kommissar Modrich hat alle Hände voll zu tun. (Fr, 27.1., 19.30 Uhr)

Das Jahr startet mit Musik

Das Literaturhaus Herne startet mit Musik ins neue Jahr mit Songs wie "You'll Never Walk Alone", "My Favourite Things" oder "It might as well be spring". Das "Charlotte Illinger Quartett" spielt Musik von Richard Rodgers (1902-1079), der neben Cole Porter, George Gershwin einer der bekanntesten Songwriter des American Songbook ist und die Swing-Musik prägte. Meisterstudenten der Folkwang Universität der Künste Essen interpretieren Beethoven, Schubert und Prokofiev. Die jungen Pianisten der Abschlussklasse von Prof. Hisako Kawamura konnten während ihres Studiums ihre eigenen Ideen entwickeln und präsentieren nun ihre eigenen Interpretationen im Rahmen eines Klavierabends im Literaturhaus Herne Ruhr. (So, 15.1., 19.30 Uhr)

Das preisgekrönte "Duo Le Bang Bang" sorgt in der deutschen Musiklandschaft bereits seit 2011 für Furore - mit nichts weiter als einer Gesangsstimme und einem Kontrabass. (Sa, 11. Februar, 19.30 Uhr)

"Don Camillo und Peppone" als musikalische Lesung (Di, 14. Februar, 19.30 Uhr). Gabriele Droste liest aus den amüsantesten Episoden, in denen sich der Priester und der kommunistische Bürgermeister beharken. Rainer Maria Klaas generiert temperamentvolle mediterrane Klänge aus dem Flügel.

Zu einem Tangokonzert der Extraklasse laden Germán Prentki und César Angeleri. Der Ausnahmegitarrist César Angeleri ist in Buenos Aires geboren, der Cellist Prentki stammt aus Montevideo. (Do, 2.3., 19.30 Uhr)

"Musik-Kabarett" bildet auch den Abschluss der Herner Frauenwoche. "Die Divanetten" treten auf - das sind die singende, tanzende, wirbelnde Karin Zimny und die Akkordeon spielende Ruthilde Holzenkamp. (Fr, 17.3., 19.30 Uhr)

Zu Fuß durch Krisendeutschland

Zu einer besonderen Zusammensetzung kommt es bei der Lesung von Jürgen Wiebickes "Zu Fuß durch ein nervöses Land". Der Autor und Philosoph Wiebicke ist durch Deutschland gewandert, um die unterschiedlichsten Menschen zu treffen, die neue Formen des gesellschaftlichen Engagements erproben - und gerade deshalb glücklich sind. Einer, den er getroffen hat, ist Franz Müntefering, der einst Deutschlands Vizekanzler war und heute Ruheständler in Herne ist. Moderiert wird diese Veranstaltung, und das ist das Besondere, von einem anderen prominenten Herner Ruheständler - nämlich von Alt-OB Horst Schiereck. Wiebicke ist übrigens nicht nur irgendein Philosoph: Er moderiert die wohl einzige regelmäßige Philosophie-Sendung im Radio (WDR 5). (Mi, 1.2., 19.30 Uhr)

Ruhrpott-Krimigroteske

Nach der Philosophie kommt der Humor an die Reihe. Es wird lustig, denn Kabarettist Fritz Eckenga liest zusammen mit Herbert Knorr aus dessen neuem Buch "Schitt Häppens". Bei dem Buch handelt es sich um eine todkomische Ruhrpott-Krimigroteske. (Sa, 4.2.19.30 Uhr)

Werner-Schneyder_WEB(c)Jeff Mangione Werner Schneyder. © Jeff Mangione

Dann wird der Humor noch geschliffener: Ein Urgestein der deutschen Kabarett-Szene kommt am Donnerstag, 16. Februar, nach Herne: Der wortgewaltige Werner Schneyer liest aus seinem neuen Buch "Gespräch unter zwei Augen". Der Autor entwickelt einen intensiven Disput zwischen zwei unterschiedlichen Männern. Allmählich drängt sich im Verlaufe des Buches der Verdacht auf, dass Schneyder ein Verhör mit sich selbst führt. (Do, 16.2., 19.30 Uhr)

Sie plaudern aus ihrem Leben mit Büchern und empfehlen Frühjahrserscheinungen: Denis Scheck, Moderator der ARD-Sendung "Druckfrisch" und Rainer Moritz, Literaturkritiker und Leiter des Literaturhauses Hamburg. (Fr, 10.3., 19.30 Uhr)

Wein und Literatur aus Lusitanien

Unter der Rubrik "Wein und Lesung" stellen Teresa Rosario und Jochen Nix an ihrem "portugiesischen Abend"  ausgewählte önologische und literarische Kostproben aus Lusitanien vor. Nicht nur literarisch dreht sich alles um Wein. (Sa, 4.3., 19.30 Uhr)

Bei "Cantor und Clown" geht es um den berühmten Briefwechsel zwischen den nicht nur musikalisch eng verbundenen Geschwistern Fanny Hensel und Felix Mendessohn Bartholdy. Die Schauspielerin Leslie Malton und ihr Kollege Felix von Manteuffel führen einen „komponierten Briefwechsel“ der sich liebenden, doch einander auch mit subtilsten Wortwaffen befehdenden Geschwister aus dem Berliner Bankiershaus Mendelssohn vor. (Mi, 22.3., 19.30 Uhr)

Cologne, 17APR09 10h 05min.Wigald Boning..(c) Stefan Menne tel +49 (172) 2701799. Stefan@s-menne.de Wigald Boning. © Stefan Menne

Und zum Schluss eine Prise Humor

Und zum Schluss des Quartals noch eine Prise Humor. Wigald Boning liest aus seinem Buch "Im Zelt. Von einem der auszog, um draußen zu schlafen." Und das hat er ein halbes Jahr getan, von Oktober bis März, also in der kalten Jahreszeit. Auf Campingplätzen, in Gärten, in Parks auf Balkonen und auch in Flussbetten. Und jetzt teilt er seine Erfahrungen mit dem Publikum. (Fr, 31.3.,19.30 Uhr)

Karten und Infos: www.literaturhaus-herne-ruhr.de