Berufsorientierung

Bündnis für Arbeit setzt auf Ausbildung

22. März 2022 | Wirtschaft
Foto: Symbolbild ©Frank Dieper, Stadt Herne

Zugleich wird Fachkräfte-Nachwuchs so dringend gesucht wie nie zuvor. „Bis 2029 werden in jedem einzelnen Jahr mehr Arbeitnehmer in Rente gehen als je zuvor. Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden 20,5 Prozent der Arbeitnehmer das Rentenalter erreichen. In den zehn Jahren darauf sind es sogar 23,8 Prozent.“ Das bedeutet, dass dringend Nachwuchs ausgebildet werden muss, selbst wenn Firmen nur die Zahl ihrer derzeitigen Mitarbeitenden halten wollen.

Arbeitgeber persönlich kennenlernen
Deswegen setzt das Bündnis aus Agentur für Arbeit, Stadt Herne, Herner Schulen, der IHK, der Kreishandwerkerschaft und vielen weiteren Partnern auf die Werbung für mehr Ausbildung. Außerdem bekommen junge Menschen Gelegenheit, Arbeitgeber direkt kennenzulernen. Gleich zwei Messen in Herne bringen jungen Menschen Ausbildungsberufe näher: in den Flottmann-Hallen wurden am 8. März 2022 bereits vielfältige Berufe im Gesundheitswesen vorgestellt. Weiter geht es am Mittwoch, 23. März 2022, mit Handwerksberufen in der Akademie Mont-Cenis. Und für alle, die bereits wissen, welche Ausbildung sie gerne hätten, die aber noch auf der Suche nach einem Arbeitgeber sind, ist für den September wieder ein Azubi-Speed-Dating geplant.

Gemeinsame Kampagne
Unterstützt von der Herner Stadtmarketing GmbH möchte das Bündnis für Arbeit ein gemeinsames Logo und eine gemeinsame Kampagne entwerfen, die den Wiedererkennungswert erhöht. Mit dieser Kampagne möchte das Bündnis mehr junge Menschen erreichen, aber auch von Arbeitgebern und Organisationen stärker wahrgenommen werden.

Ziel ist, an die Erfolge der vergangenen Jahre anzuknüpfen. So ist unter anderem die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Herne auf ein Rekord-Hoch gestiegen: 49.010 Stellen waren es im Dezember 2020. Das sind 12,5 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor.

Im Vergleich zu anderen Städten kann Herne außerdem damit punkten, dass besonders viele junge Menschen auch von außerhalb einen Ausbildungsplatz in Herne gefunden haben. Viele dieser Ausbildungsplätze zählen zum Gesundheitswesen, einem Bereich, in dem Herne in der ersten Liga spielt.

Langzeitarbeitslose finden wieder einen Job
Ein voller Erfolg ist auch das Teilhabe-Chancen-Gesetz. „Das ist ein gutes und erfolgreiches Instrument in Herne“, findet der Geschäftsführer des Jobcenters, Karl Weiß. Menschen, die lange arbeitslos waren und geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten, haben zuerst eine geförderte Beschäftigung angenommen und an einem Coaching teilgenommen. So vorbereitet haben sie sich dann auf dem regulären Arbeitsmarkt beworben. 488 Menschen konnten auf diese Weise seit 2019 wieder im Arbeitsmarkt Fuß fassen. Nur acht Prozent der Teilnehmenden brachen die Maßnahme vorzeitig ab, ein ausgesprochen niedriger Wert. Damit ist Herne auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel.