Illumination in Wanne

Bunte Fassade, goldglitzernde Bilder

4. Februar 2019 | Kultur

  • Am Freitag, 1. Februar 2019, hat Valerie Seela das Kreativ.Quartier Hallenbad auch von außen in Szene gesetzt.©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Bilder, Klänge, Reflexionen

Innen blinkt und glitzert es golden, außen beleuchten blaue Scheinwerfer die Wand vom Kreativ.Quartier Hallenbad, eine Collage aus Texten, Bildern, Hintergründen läuft über das Gebäude, in dem Seela von Freitag, 11. Januar, bis Donnerstag, 28. Februar 2019, ausstellt. Ihr Thema ist das innere Kind, ein psychologisches Modell, mit dem sie sich künstlerisch auseinandersetzt. Auf die goldene Seite von Rettungsdecken hat sie ihre Bilder gesprüht, die sie selbst als Kind und gleichzeitig als Erwachsene zeigen. Den ganzen Raum im Kreativ.Quartier Wanne hat Seela mit goldenen Rettungsdecken ausgekleidet. Überall glitzert und reflektiert es, Besucher finden sich mitten im Kunstwerk wieder, spiegeln sich an den Wänden, sehen ihr eigenes Abbild zwischen den vier Bildern schimmern. Am Freitagabend kommen außer den optischen Eindrücken auch noch Klänge dazu. Martin Buntrock hat zu Seelas Bildern Musikstücke komponiert und vertont. Mehrmals lässt er die Musik erklingen, Rhythmen, Stimmen, Melodien, Klangfetzen von Tonaufnahmen, auf denen Seela als Kind zu hören ist.

Die Kunst in den Außenraum tragen

"Wir sind hier an einem besonderen Ort. Das Kreativ.Quartier bietet eine Plattform, um Kunst zu präsentieren. Mir war es wichtig, auch in den Außenraum zu gehen", erklärt Seela das Konzept ihrer Installation an der Hauswand. Auch die Folien im Innenraum sollen einen bestimmten Eindruck vermitteln: "Es gibt eine zusätzliche Wahrnehmungsebene dadurch, dass das Licht reflektiert wird." Einen unerwarteten Nebeneffekt haben sie ebenfalls, denn auch die Wärme im Raum wird reflektiert.

Kunst, Technik und Psychologie

Seela ist freie Künstlerin, die sich mit Texten und Bildern auseinandersetzt. Die gelernte Veranstaltungstechnikerin studiert derzeit Kulturpsychologie und Sozialtheorie. "Diese Kombination erschien mir total sinnvoll, um mich in der Veranstaltungstechnik aufzustellen. Wie funktioniert zwischenmenschliche Kommunikation? Was bedeutet Kultur? Was bedeutet Bewegung? Das hilft mir unglaublich, Rauminstallationen zu machen", erklärt die Hernerin ihr Konzept. Schon als Schülerin war sie fasziniert vom Geschehen auf und hinter der Bühne. 2009 schloss sie ihre Ausbildung zur Veranstaltungstechnikerin im Musikzentrum Hannover ab. Inzwischen hat sie sich mit ihrer Firma "Seela - Evolution through art" selbstständig gemacht, bietet Kurse und Beratung für künstlerische Entwicklung an. Ihr Themengebiet dreht sich rund um die Bühne, von der Technik über Showdesign bis hin zum Auftritt.

Im Krativ.Quartier Wanne bietet Seela bis Ende Februar verschiedene Trainings und Workshops an, von Kommunikation über Schreiben bis zu Veranstaltungstechnik. Mehr Informationen gibt es unter www.seela-evolution.de/aktuelles.

Nina-Maria Haupt