Lesung im Stadtarchiv

Chronik der Gemeinde Baukau

12. April 2016 | Gesellschaft Kultur

Die ehemalige Herner Bürgermeisterin Christel Mannke (1991 bis 1999) liest zusammen mit Stadtarchivar Jürgen Hagen aus der Chronik der Gemeinde Baukau vor, die einst vom evangelischen Hauptlehrer Julius Hegenberg verfasst wurde und die Entwicklung der Gemeinde von 1865 bis 1906 dokumentiert.

Lange Zeit schlummerte dieser stadtgeschichtliche Schatz nahezu unbeachtet in den Archiven. Verfasst in altdeutscher Schrift und überdies nicht in der saubersten Handschrift geschrieben, traute sich niemand an das Werk. Bis Christel Mannke im Zuge eigener Ahnenforschungen der Ehrgeiz packte und sie sich an die Übersetzung der Chronik wagte, die ihr von der Stadtarchiv-Mitarbeiterin Martina Koch ans Herz gelegt wurde.

Mehr als ein halbes Jahr investierte die 75-jährige Hernerin in die Übersetzung. Nach langer, harter Arbeit, die ihr gleichwohl großen Spaß bereitete, legte sie am Ende eine komplett übersetzte Chronik vor, die nicht nur aus Sicht von Jürgen Hagen historisch sehr bedeutsam ist. „Das Werk von Julius Hegenberg darf durchaus in einem Atemzug mit den Lebenserinnerungen von Friedrich Brockhoff genannt werden“, findet Jürgen Hagen, der Christel Mannke für deren Mühen dankt.

„Es war nicht immer leicht und bisweilen auch etwas trocken, hat mir aber bis zuletzt Freude gemacht“, so Mannke, die am 13. April gemeinsam mit Jürgen Hagen aus der Baukauer Chronik liest. Dabei tauchen altbekannte Namen wie Biesewinkel, Lackmann, Drögenkamp, von Forell oder Schäfer auf und es wird von Baukauer Höfen und der aufkeimenden Industrie berichtet. Natürlich erzählt der Hauptlehrer auch von seiner Schule und den Moralvorstellungen der Zeit.

Der Eintritt ist frei. Eine Fortsetzung der Reihe, die in Kooperation mit der VHS durchgeführt wird, ist angedacht, aber noch nicht fix terminiert.