Eine Begegnung mit Torsten Biermann

Coca-Cola, Familie und Ehrenamt

24. Juli 2015 | Freizeit Wirtschaft

Dafür ist er viel unterwegs, ständig auf Achse zwischen Hildesheim und Osnabrück, Kleve und Braunschweig. Trotzdem findet Biermann noch Zeit für das Ehrenamt – über zehn Jahre hören die Fußballer des DSC auf sein Wort, und seit vier Jahren engagiert er sich im Lions Club Wanne-Eickel.

Warum dieser Tanz auf mehreren Hochzeiten? „Mir ist es wichtig, in meinem direkten Umfeld etwas Gutes zu tun, Verantwortung zu übernehmen und dabei vor allem Spaß zu haben. Hinzu kommt mein Naturell, mit dem Erreichten nie zufrieden zu sein und stets positiv nach vorne zu schauen.“

"... die Marke war toll, das Unternehmen interessant"

Diese Einstellung hat den waschechten Wanne-Eickeler sein Leben lang begleitet. Geboren 1959 in der Stadt am Kanal, Abitur am Gymnasium Eickel, Studium in Dortmund, ehe er zum 1. August 1987 bei Coca-Cola begann. „Im Finanzbereich, genau da, wo ich nie arbeiten wollte. Aber die Marke war toll, das Unternehmen interessant, also griff ich sofort zu.“ Sein Bewerbungsgespräch führte Torsten Biermann in demselben Büro in Herten, in dem er heute als Geschäftsleiter Coca-Cola Nordwest sitzt. Denn über Stationen in Essen, Berlin und Urbach (Baden-Württemberg) führte ihn seine berufliche Karriere bei dem Deutschlands größtem Getränkehersteller Ende 2009 wieder nach Herten zurück.

Chef von einem Team von mehr als 1.000 Mitarbeitern

Dort führt er als Geschäftsleiter der Verkaufsregion Nordwest gemeinsam mit seinen Managementkollegen ein Team von mehr als 1.000 Coke-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern. Gemeinsam sind sie verantwortlich für den Verkauf und das Marketing der über 80 in Deutschland verfügbaren Coke-Produkte in der Region. Zu den Kunden zählen die großen Supermarktketten, Getränkefachgroßhändler, aber auch kleinere Imbisse oder Bäckereien, wo die diversen Coke-Produkte verkauft werden. In der Ost-West-Achse ist die Verkaufsregion über 470 Kilometer groß. Oft verlegt Biermann sein Büro ins Auto, denn: „Unterwegs zu sein gehört zum Job. Der persönliche Kontakt zu meinen Mitarbeitern und unseren Kunden ist mir sehr wichtig. So lassen sich viele Belange auf kurzem Weg klären. Gleichzeitig schärft es den Blick für die Herausforderungen im Markt.“

Unterstützung für jene, "die eher im Schatten stehen"

Privat ist Torsten Biermann fest in Wanne-Eickel verwurzelt. Als Ehemann und Vater von zwei Töchtern ebenso wie im Ehrenamt. Im Lions Club kurbelt er Initiativen an und unterstützt jene, „die eher im Schatten stehen und nicht so viel Glück im Leben hatten wie ich“. Oder im DSC Wanne-Eickel, wo er als Zwölfjähriger mit Badminton begann, dann Vize-Präsident des Gesamtvereins wurde, ehe es ihn zu den Fußballern zog. Für Torsten Biermann ist das eine „logische Folge“, und das nicht nur, weil er auch im „großen Fußball“ an den schwarz-gelben Farben hängt. „Schon in meiner Badmintonzeit habe ich immer das Gefühl gehabt, dass man einiges auch anders machen kann. Dann kam die Aufforderung, mach` es doch – und ich nahm die Herausforderung an“, erinnert er sich. Aber nicht als Einzelkämpfer, sondern mit der Unterstützung von Gerd Pieper, „der mich freundschaftlich berät, immer ein offenes Ohr hat und ohne dessen Unterstützung ich diese Aufgabe wohl nicht übernommen hätte“ .

Mittlerweile ist die Fußball-Abteilung des DSC ein seriös geführter Verein, der Schritt für Schritt immer besser werden soll. Neben guten sportlichen Leistungen auf dem grünen Rasen sind Biermann auch der Auftritt und das Erscheinungsbild der Mannschaft eminent wichtig – alles zusammen ergibt das einen Umschwung, der in der neuen Saison vielleicht nach ganz oben in Westfalenliga führen könnte.

Work-Life-Balance ist keine Worthülse

Familie, Beruf und Ehrenamt stehen ganz oben im Leben des Torsten Biermann. Trotzdem schaufelt sich der heute 55-Jährige für Hobbies zuverlässig ein Eckchen frei. Work-Life-Balance ist für ihn keine leere Worthülse. Skifahren, Tennis, Kartenspielen, Lesen, Freunde treffen und natürlich am Samstag „seine Borussia“, all das findet Raum im Terminkalender. Ein echter Macher macht eben gern auch mal Pause – natürlich mit einer eiskalten Coke.

Text: Jochen Schübel

Foto: Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG