Lichtkunst

Coronare Kunst in der Kulturbrauerei Eickel

4. Januar 2021 | Kultur
Foto: ©Kulturbrauerei

Aber so gut das Gebäude aussieht: es ist recht klein und kann es überhaupt nicht mit Extraschicht-Standorten wie Zollverein oder Jahrhunderthalle aufnehmen. Also kam die Idee, die Industriekulisse der Brauerei mit einer audiovisuellen Lichtshow in Szene zu setzen. Mit dem jungen Nachwuchskünstler Lennard Lüning war jemand gefunden, der das umsetzte.

Im Jahr 2016 begann Lennard Lüning mit einer „Kaleidea“ genannten Show, die die komplexe Komposition „Songs From Liquid Days“ von Philip Glass ‎durch Lichtinstallationen und Videoprojektionen der lyrischen Texte auf die Sudkessel visualisierte. 2017 folgte eine Show zum Thema „Energie“ zur Musik der Elektronik-Rock-Band Kraftwerk, in der visualisierte Roboter-Menschen auftraten. „Ich bin Ihr Diener und Ihr Herr zugleich. Deshalb hütet mich gut, mich, den Genius der Energie.“ – Das war eine zentrale Botschaft dieser Show, über die es sich lohnt, intensiver nachzudenken. Mit „Dreaming“ im Jahr 2018 wurden die Avatare noch lebhafter, und 2019 thematisierte „Speed“ das Tempo der modernen Welt durch die perfekte Symbiose von Videosequenzen, fast-beat-Musik und Lichteffekten.

Jetzt hat Lennard Lüning ein Video produziert, das Ausschnitte aus diesen vier Extraschicht-Shows kombiniert. Dazu spricht der Künstler über das „Making of“, also darüber, wie er diese Produktionen erzeugt hat. Zu sehen ist ein Jugendlicher, der mit bloßen Füßen in einem Keller LED-Beleuchtungselemente selber zusammenmontiert und mit einem halben Dutzend spezialisierter Programme die Elemente Licht, Video und Musik miteinander synchronisiert.

Der Vorsitzende des Fördervereins Kulturbrauerei Eickel, der die Lichtshows gefördert hat, Prof. Dr. Volker Eichener, kommt in dem Video mehrfach zu Wort, um die kreative Leistung des Künstlers zu würdigen. Mit der Kombination aus Licht, Video, Musik und historischer Industriekulisse sei eine vollkommen neue Kunstform geschaffen worden, die im Rahmen der Extraschicht und auch darüber hinaus einmalig sei, sagt Eichener.

Das 15 Minuten lange Video ist ab sofort auf der Website der Kulturbrauerei Eickel abrufbar, wo sich unter dem Reiter „Kultur“ inzwischen eine ganze Reihe von Videoproduktionen finden, die coronare Kultur in Zeiten der Pandemie anbieten – auch mit dem Ziel, Künstlerinnen und Künstler sowie Spielstätten in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen: Zu sehen ist das Video hier und hier. Ermöglicht werden die Produktionen zur coronaren Kultur durch die Förderung des Fachbereichs Kultur der Stadt Herne und der Kulturinitiative Herne.