Da geht noch was

20. November 2020 | Ausgabe 2020/3
Foto: Team des HEV für die Saison 2020/2021

Der Herner EV sieht sich sehr gut aufgestellt und kämpft gegen die Corona-Pandemie

50 Jahre Eissport in Herne – es war und ist, wie es sich für den Eishockeysport gehört, ein harter Kampf. Mit Triumphen und Tränen, mit Checks vor und neben der Bande, mit Auf- und Abstiegen, mit Insolvenzen und mit unvergesslichen Erlebnissen in dem Eistempel am Gysenbergpark.

Turbulente Geschichte
50 Jahre Eissport in Herne ist auch 50 Jahre Herner EV. Obwohl es in der turbulenten Geschichte des Vereins einige Namensänderungen gab, setzen die Herner Eissport und Eishockey mit „ihrem“ HEV gleich. Dies ist der Tradition der Grün-Weiß-Roten geschuldet. Die Vereinsfarben orientieren sich an denen der „alten“ Stadt Herne. Kein anderer Verein in dieser Stadt hat ein solch großes Fanpotenzial, auf das er auch in schlechten Zeiten – und davon gab es viele – zählen kann. Der Satz „Wenn in der Eishalle das Licht angeht, sind mindestens 500 Zuschauer da“ ist keine leere Versprechung, sondern eine Tatsache.

„Wenn in der Eishalle das Licht angeht, sind mindestens 500 Zuschauer da.“

Jürgen Schubert, Geschäftsführer des HEV.

„Es geht nur gemeinsam. Wir haben es bisher ganz gut gemacht und hoffen, dass wir aus der ganzen Sache anständig herauskommen.“

Viele Ampeln stehen auf Grün
Tatsache ist aber auch, dass der Verein zurzeit gegen seinen schwierigsten Gegner in der 50-jährigen Geschichte kämpft: die Corona-Pandemie. „Der Saisonabbruch im März 2020 war mein bitterster Moment als Verantwortlicher“, gibt Jürgen Schubert zu. Der Macher des HEV begann als Fan auf der Stehtribüne, wurde dann Sponsor, trat in den Vorstand ein, ist heute einer der Gesellschafter der Gysenberghallen GmbH – und Geschäftsführer des Vereins. Schubert hat den Kampf um die Eishalle miterlebt, die mehrmals kurz vor der Schließung oder gar einem Abriss stand, aber die Pandemie traf ihn bis ins Mark. Denn sie checkt den Verein in einer Phase, in der viele Ampeln auf Grün stehen, sowohl auf als auch neben dem Eis: „Sportlich passt es. Die Mannschaft ist stark, die Fans stehen hinter uns und auch im ganzen Drumherum, von der Entwicklung unserer Hannibal- Arena bis hin zum Marketing-Bereich, sind wir aktuell auf dem besten Stand, den wir jemals hatten.“ Der Weg weiter nach oben, sprich Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga 2, sei geebnet, denn „wir haben definitiv das Potenzial für einen Standort, an dem noch professioneller als jetzt Eishockey gespielt werden kann“, so Jürgen Schubert.

Kann – denn noch schwebt über allem das Damoklesschwert der Pandemie. Aber auch gegen diese kämpft der Verein, wie er es in den letzten 50 Jahren auch auf dem Eis gemacht hat: „Es geht nur gemeinsam. Wir haben es bisher ganz gut gemacht und hoffen, dass wir aus der ganzen Sache anständig herauskommen.“

Text: Jochen Schübel    Titelfoto: Herner EV, Max Schneider