Rolf Reinholz übernimmt den Vorsitz im Naturschutzbeirat
Er kennt sich aus in der Welt der Amphibien, genauso wie mit der Baumschutzsatzung oder „eingewanderten“ Pflanzen – Rolf Reinholz ist ein Glücksfall für die heimische Pflanzen- und Tierwelt. Seit Februar ist er Vorsitzender des Naturschutzbeirates und damit die neue Stimme der Natur in Herne.
Auf Fehlentwicklungen hinweisen
Wobei „neu“ nur auf seine Funktion zu beziehen ist. Denn der gebürtige Wanne-Eickeler ist dem Naturschutz schon seit Jahrzehnten eng verbunden und auch mit dem Beirat bestens vertraut. Das Gremium berät die Untere Naturschutzbehörde und als deren Abteilungsleiter nahm der ehemalige städtische Mitarbeiter regelmäßig an den Sitzungen teil. Im Ruhestand wechselt er nun quasi die Seiten und setzt sich ehrenamtlich weiter für den Schutz und die Pflege der Natur ein. „Für mich ist wichtig, dass der Beirat Transparenz schafft. Es müssen alle Fakten auf den Tisch und der Politik zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Reinholz, der natürlich weiß, dass es auch Konflikte mit anderen Interessen und Aufgaben gibt. „Die Politik wird sich nicht immer für die Natur entscheiden, aber es ist mir wichtig, dass die Stimme der Natur gehört wird, um auf Fehlentwicklungen hinzuweisen.“
Mitinitiator der BUND-Kreisgruppe
So würde sich der 66-Jährige unter anderem wünschen, dass im Fachbereich Stadtgrün wieder mehr Personal zum Einsatz kommt. „Um Biotope zu erhalten, müssen sie auch gepflegt werden, sonst verschwinden sie.“ Hier fordert Reinholz einen Bewusstseinswandel hin zu mehr Arbeitsplätzen und praktischer Arbeit. Der Naturschützer sieht in diesem Bereich auch den Bund und das Land in der Pflicht, um finanziell gebeutelte Kommunen wie Herne beim Naturschutz zu unterstützen. Als ehemaliger Leiter der Stadtkasse kennt er die Nöte der Städte nur zu gut.
Überhaupt ist Reinholz durch seine unterschiedlichen Aufgaben bei der Stadt Herne hervorragend vernetzt. Schon bei seiner ersten Station im Ordnungsamt war er für die Landschaftsbehörde zuständig und hat dort 1978/79 die erste Baumschutzsatzung erarbeitet. „Dem Naturschutz bin ich aber auch bei meinen weiteren Stationen stets treu geblieben.“ So hat der langjährige Organisator des Herner Umwelttages als Mitinitiator 1982 auch die Kreisgruppe des BUND aus der Taufe gehoben. Schon als junger Schüler haben ihn besonders Amphibien fasziniert. Heute freut er sich in seinen beiden Teichen über die Besuche von Kreuzkröte, Grasfrosch und Bergmolch. Dann bekommt die Stimme der Natur Verstärkung …