„Das Ziel sind vier Sterne“
Die Nachfolge des städtischen „Park-Restaurants" und „Park-Hotels" Ende des Jahres ist so gut wie geregelt – durch einen Generationswechsel. Nach dem Willen des Aufsichtsrates der städtischen Tagungs- und Gastronomiegesellschaft (TGG) soll Hendrik van Dillen (41) seinem Vater Hans-Ulrich van Dillen nachfolgen – allerdings nicht als Geschäftsführer, sondern als Pächter.
Siehe auch "Ein neues Modell für die städtische Gastronomie"
Beeindruckende Karriere
Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende Lutz Hammer nun grünes Licht erhalten hat, wird er die finalen Verhandlungen mit dem Favoriten über den Vertrag führen. Im November trifft der Aufsichtsrat die formale Entscheidung. Hendrik van Dillen will nach mehreren beruflichen Stationen, die ihn unter anderem nach Wien führten, „back tot he roots und in die zugegeben nicht kleinen Fußstapfen" seines Vaters treten. Im Grunde ist diese Aussage Understatement, denn schließlich kann der Filius auf eine eigene beeindruckende Karriere verweisen. Derzeit ist er General Manager eines AIDA-Schiffes und dort für 1.000 Betten und über 500 Mitarbeiter zuständig. Zuvor hat er ein Investitionsprojekt in Wien zu einem Fünf-Sterne-Hotel ausgebaut.
Frischer Wind
Sein zukünftiges Arbeitsumfeld kennt van Dillen zur Genüge. Bis zum vierten Lebensjahr hat er in der Dienstwohnung im "Park-Hotel" gelebt, als Jugendlicher hat er immer mal in der Schäferstraße gejobbt. Er kennt die Mitarbeiter seit vielen Jahren und will sie auch übernehmen. Sein Fach hat er von der Pike auf gelernt, schließlich ist er Hotelfachmann, hat Tourismusmanagement studiert und mit dem Titel Magister abgeschlossen. Hendrik van Dillens erste Herausforderung wird der geplante Umbau des "Park-Hotels" mit einem Investitionsvolumen von zwei Millionen Euro sein. Danach will er das Haus, das derzeit nicht klassifiziert ist, also keine Sterne hat, auf ein höheres Level heben: "Das Ziel sind vier Sterne". Entsprechende Verhandlungen sollen schon bald mit dem Hotelverband geführt werden. Auch durch das Restaurant soll „ein frischer Wind wehen", der Fokus soll auf „Regionalität" gesetzt werden.
Weiße Uniform auf der AIDA
„Das Auswahlgremium war von der hohen fachlichen und menschlichen Kompetenz der eingeladenen Bewerber sehr angetan", sagte Ratsherr Lutz Hammer. Für den Bewerbungsprozess war eine Personal-Agentur eingeschaltet. „Wir haben uns nicht für Hendrik van Dillen entschieden, damit er die Linie seines Vaters weiterführt", unterstreicht Lutz Hammer, „er steht für sich als eigene Person." Auch der Sohn betont, dass er kein „von Dillen-2.0" sei, sondern eigene Akzente setzen werde. Im August wechselt Hendrick van Dillen den Casual Dress übergangsweise mit der weißen Schiffsuniform: Dann wird er bis Ende des Jahres wieder auf der AIDA für den perfekten Service sorgen.
Text: Horst Martens