IT

Daten machen Herne zur smarten Stadt

3. Dezember 2019 | Wirtschaft

Der von der Gründerallianz Ruhr ins Leben gerufene Data Hub führt Unternehmen mit Start-ups zusammen. Sie hilft bei der Ausschreibung, trifft eine Vorauswahl und begleitet den dreimonatigen gemeinsamen Arbeitsprozess. Auf eine internationale Ausschreibung der Stadtwerke hatten sich 29 Start-ups aus 17 Ländern beworben. Diese Kontakte hätten die beiden Stadttöchter alleine nicht anbahnen können.

Entsorgung Herne ist Sieger beim Demo Day

Beim Demo Day des Data Hub, am Donnerstag, 28. November 2019, wurden die Ergebnisse nun präsentiert und zeigen, wie konkret der Nutzen von Daten für Unternehmen und Gesellschaft ist: Die Entsorgung Herne kann dank datenbasierter Routenplanung von adiutaByte die gefahrenen Kilometer bei der Sperrmüllabholung um bis zu 30 Prozent senken und die Wartezeiten der Bürger um zwei Drittel verkürzen. Dabei können die Bürger in Zukunft online und telefonischdie Sperrmüll-Abfuhr bestellen, ab Mitte 2020 sollen sie auch online bezahlen können. Sie geben an, welche Möbel abgeholt werden müssen und ein Algorithmus plant die optimalen Routen. So wissen die Müllwerker, was sie erwartet und wann sie mit dem Fahrzeug wieder zum Wertstoffhof fahren müssen, um es auszuladen. Für die Kunden bedeutet das, schnellere Abfuhr und mehr Termine zur Auswahl.

Stadtwerke können Stromnetz besser planen

Stadtwerke Herne haben eine IT-Plattform vorgestellt, die energieautarke Häuser wie im Klimaviertel noch effizienter machen kann. Sie ist gleichzeitig der Einstieg in ein Smart City-Konzept für Herne, das durch die Vernetzung unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche Städte nachhaltiger macht. „Agile Arbeitsmethoden und die Zusammenarbeit mit Start-ups sind für die Stadtwerke kein Neuland“, so Stadtwerke-Vorstand Ulrich Koch. „In diesem Projekt hat sich in einem lebendigen Austausch unser ursprünglicher Ansatz in kürzester Zeit mehrfach verschoben.“ Und so kam das Projektteam, das von Prof. Haydar Mecit, der die Stiftungsprofessur der Stadtwerke beim Ruhr Valley innehat, unterstützt wurde, von einer ersten Idee aus dem Bereich Elektromobilität zum Klimaviertel in Sodingen. Dort haben die Stadtwerke sieben Einfamilienhäuser gebaut, die mit Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und neuartigen Batterie-speichern weitgehend energieautark sind. Auch die Stadtwerke könnten künftig von diesem Projekt profitieren: Wenn immer mehr Hausbesitzer einen Teil der benötigten Energie selbstproduzieren, kann eine genaue Vorhersage der erforderlichen Restmengen helfen, das Stromnetz effizienter zu planen.

Herne wird zur Smart City

Die beiden Projekte sollen nur der Anfang sein, um Herne zu einer Smart City zu machen, die mithilfe von Daten einfacher zu organisieren ist. Mit unseren Daten machen wir mehr als nur e-Government. „Wir haben mit der Schnittstelle Fiware einen eigenen Werkzeugkoffer und sind in der Lage, alle verhandenen Faten in einer Sprache abzulegen und zu nutzen. Beim Data Hub Ruhr haben wir gezeigt, was wir mit Partnern erreichen können und die Start-Ups haben gesehen, dass es uns gibt. Jetzt haben wir konkrete Anwendungsfälle für neue Technologien, von denen auch die Bürger etwas haben", so Dr. Dudda.