Haus der Natur und NABU feiern Jubiläen

Der erstaunliche Erfolg des Apfelsaftes

16. September 2016 | Gesellschaft

27 Verbände und Einrichtungen stehen mit Infoständen parat. Es gibt viele Angebote zum Mitmachen. Der Festakt mit den Glückwünschen von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und Staatssekretär Peter Knitsch  beginnt um 12 Uhr. Direkt danach prämiert Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann 42 Gedichte von Herner und Bochumer Kindern. 214 Jungen und Mädchen haben ihre "Elfchen" zum Wettbewerb eingesandt.

Haus der Natur02klein©Horst Martens Sorgen für ein spannendes Programm am Sonntag: Richard Köhler (stellvertretender Leiter der Biologischen Station), Dr. Götz Heinrich Loos (Vorstandsvorsitzender und Pomologe - daher der Apfelzweig), Norbert Kilimann (Vorsitzender NABU Herne) und Stefan Welzel (Wissenschaftlicher Mitarbeiter).

Die Beratung kam später

Die Startbedingungen für die "Biologische Station" im "Haus der Natur" im Jahre 1991 waren gar nicht so einfach: Die schick renovierte Villa, zur Verfügung gestellt von der Stadt Herne, verzeichnete Bergbauschäden. Wenn man am höher gelegenen Teil eines Raumes eine Kugel losließ, rollte sie immer schneller werdend zur gegenüber liegenden Wand. Doch die schiefen Böden scheinen kaum noch eine Rolle zu spielen.

Wespen-Tipps - ein Renner

Die "Biologische Station" und das "Haus der Natur" haben sich anders entwickelt als gedacht, nämlich noch erfolgreicher: "Am Anfang stand die Betreuung von Naturschutzgebieten für die beiden Kommunen Herne und Bochum im Vordergrund", sagt Stefan Welzel, "die Bürgerberatung kam erst allmählich dazu." Und wie: In einem wespenreichen Sommer riefen Menschen an und wollten Tipps, wie man sich die Tiere vom Leib halten sollte. Die Wespen-Ratschläge fanden große Resonanz: "Feuerwehren in ganz NRW hatten unsere Nummer notiert", weiß Richard Köhler, stellvertretender Leiter der Station. Auf großes Interesse stießen auch die Fassadenberatung und die Hinweise zur Gestaltung des Außengeländes für Kitas. Und so wurde die Station allmählich zur Beratungsstation. Eine der nachhaltigsten Erfindungen der Einrichtung: Die "Wildnis für Kinder", entstanden auf einem Brachgelände in der Nähe des "Hauses der Natur", bietet den 7- bis 12-jährigen Kindern vor allem eines:  nicht reglementierte Naturerfahrung! Es war die erste "Wildnis" dieser Art in Deutschland. Mittlerweile sind solche Flächen für Kinder auch an der Dorstener Straße und in Bochum entstanden.

Mehrere Hundert Liter Apfelsaft

Die Beliebtheit des "Hauses der Natur" zeigt sich bei den jährlichen Umweltfesten, die jeweils unter einem Thema stehen. Zahlreiche Menschen versammeln sich an den Infoständen rund um das Gebäude. Nichts schlug so ein wie die Apfelsaft-Aktion. Der Jubilar NABU bietet auch diesmal frische Säfte von Herner Streuobstwiesen an. Die neue erworbene Fruchtsaftpresse des Verbandes wird an dem Festtag Hunderte von Litern produzieren. Auf den Wildobstwiesen haben die Mitarbeiter mehrere Tonnen Äpfel gesammelt und diese zu Saft gepresst. Jeder Besucher am Sonntag darf eine Flasche voller Saft mitnehmen. Voriges Jahr wurden übrigens 900 Liter aus 1,5 Tonnen Äpfel gepresst. "Ohne Chemie, toller Geschmack, besser geht nicht", ist Stefan Welzel von dem Saft hell begeistert.

NABU registriert wild lebende Tiere in Herne

Aber der Schwerpunkt des Naturschutzbundes liegt in einem anderen Bereich: "Als der NABU vor 30 Jahren in Herne gegründet wurde, wussten wir noch nicht, welche Tiere in unserer Stadt leben", sagt Norbert Kilimann, Vorsitzender von NABU Herne. "Deshalb haben wir als erstes eine Bestandsaufnahme gemacht", so Kilimann. Was sich heute in der Stadtnatur tummelt, zeigt ein zum Jubiläum herausgegebenes 48-seitiges Heft mit dem Titel "Natur Erlebnis Herne", das gegen eine Spende zu bekommen ist.

Welche Apfelbaum-Sorte steht in meinem Garten?

Und für Herner Apfelfreunde gibt es von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit, eigene Apfelbaum-Sorten gratis bestimmen zu lassen. Der Vorstandsvorsitzende der Biologischen Station, Dr. Götz Heinrich Loos ist Pomologe (Obstbaukundler) und will jedem Apfel den entsprechenden Namen zuordnen: "Die Herner können einfach einen Zweig mit Frucht mitbringen, dann kriegen wir schon raus, welches Schätzchen in ihrem Garten wächst", ist der Naturwissenschaftler zuversichtlich. Schon einmal wurde bei einer Obstschau der Biologischen Station mit dem London Pepping eine in NRW verschollene Art wiederentdeckt.

Weitere Infos: Tel. 0 23 23 / 5 55 41