Der europäische Gedanke in der Kunst

18. März 2016 | Gesellschaft Kultur

"Wir organisieren Ausstellungen mit unseren Künstlern", sagt Ekkehard Neumann, Vorsitzender des Westdeutschen Künstlerbundes, "aber auch in unserer Tradition des europäischen Gedankens". Das europäische Denken hatte vor allem in Gründungszeiten eher Seltenheitswert: "Unsere Künstler haben in der Nachkriegszeit in Holland ausgestellt, das war damals was Einzigartiges", so Neumann. Und aus dieser Perspektive ist die Kooperation mit dem kroatischen Künstlerbund zu sehen - und mit anderen europäischen Verbänden wie Österreich, Polen und Litauen.

  • PK zur Ausstellung "space and place" kroatischer Künstler in den Flottmann-Hallen © Frank Dieper, Stadt Herne

Mit dem Auge eines Scharfschützen

"space & place rethinking" heißt die Ausstellung in den Flottmann-Hallen, zu der 18 Künstler zumeist aus Zagreb ihre Arbeiten beigesteuert haben. Das Hauptthema ist die Definition von Raum- in Form von Malerei, Bildhauerei und Neuen Medien. Patricija Purgar hebt mit dem Auge eines Scharfschützen wie durch ein Visier eine  bestimmte Szene aus der Landschaft.  Allerdings setzen sich zahlreiche Arbeiten mit der Gesellschaft und Geschichte Kroatien auseinander. Ivan Fijolic wollte mit seiner Bruce-Lee-Figur Muslime und Kroaten symbolisch vereinen - mit Hilfe populärer Kultur. Kristijan Kozul's Werk "Untitled" verwendet die Form einer barocken Büste, um die umstrittene Figur eines Polizisten darzustellen. Luiza Margan kombinierte ihre Fotoreihe "Restaging Monument" mit der Darstellung öffentlicher Freiheitsskulpturen. "Es handelt sich um eine sehr politische Ausstellung", sagt Neumann, "was gerade in Zeiten der Beliebigkeit von großer Bedeutung ist".

  • PK zur Ausstellung "space and place" kroatischer Künstler in den Flottmann-Hallen © Frank Dieper, Stadt Herne

Zusätzlich zu "space & place" präsentiert der Westdeutsche Künstlerbund noch eine dokumentarische Ausstellung über sein 70-jähriges Bestehen.

Die Ausstellung im Detail

space & place – re-thinking

vom 19. März 2016 bis 08. Mai 2016

Eröffnung: Samstag, 19. März 2016, 19.00 Uhr

Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5, Herne

Begrüßung: Zvonko Plečaš, Generalkonsul der Republik Kroatien

Öffnungszeiten: Di - So 14 -18 Uhr (an Veranstaltungstagen bis 20 Uhr)

Die Ausstellung ist an den Ostertagen geschlossen.

Finissage: 8. Mai 2016, 11.30
Podiumsgespräch „Künstlervereinigung im europäischen Kontext".

Den digitalen Katalog finden Sie hier: http://www.hdlu.hr/