Der Herner EV wird noch professioneller

30. Oktober 2019 | Ausgabe 2019/4

Aktueller Zuschauerzuspruch sorgt für einen gesunden Status Quo

Text: Jochen Schübel  Fotos: Frank Dieper

„Mehr Professionalität wagen!“ – unter diesem Motto hat beim Herner Eissportverein Ende September die neue Saison begonnen. Doch was verbirgt sich dahinter? „Vieles“, schnauft Jürgen Schubert durch. Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Gysenberghallen GmbH, im neunten Jahr im Amt, schnürt für das Plus an Professionalität ein Gesamtpaket, bestehend aus der Eishalle und der Oberliga-Mannschaft.

„Es hat sich viel getan in den letzten Jahren und wir sind auf einem guten Weg“, so Schubert, „aber der Prozess läuft nicht auf allen Ebenen gleich rund.“ inherne versucht sich an einer Bestandsaufnahme:

Eishalle
In der 3.700 Besucher fassenden Arena ist vieles professioneller geworden. Angefangen bei Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten über eine neue Heizung bis hin zur schmucken Sitztribüne, der Videowand, dem Penalty-Restaurant mit VIP-Räumen oder der Eismaschine. Drei Eismeister beschäftigt die GmbH, die in der Halle zahlreiche Aufgaben erledigen.

Sponsoring/Marketing
Das „Klinkenputzen“ bei Sponsoren oder Werbepartnern übernimmt eine personell verstärkte Mannschaft, Erfolge sind spürbar. So wurden nicht nur der Hallenname vermarket, sondern auch die drei Sitztribünen-blöcke und die VIP-Lounge.

Mannschaft
„Der Kader wird immer stärker, aber auch immer teurer“, so Schubert. Der Großteil der 20 Spieler im Oberliga-Kader sind Profis.

„Der Kader wird immer stärker, aber auch immer teurer.“

Finanzen
Etwa eine Million Euro setzt die GmbH pro Jahr um, „das Geld kommt rein und geht auch gleich wieder raus.“

Zukunft
Der HEV hat mit Abstand das größte Zuschauerpotenzial in Herne. Dieses sorgt für den Status Quo, aber beim derzeitigen Zuschauerschnitt ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Gut besetzte Tribünen und Stehränge gegen Essen, Duisburg oder in den Play-Off-Spielen reichen nicht aus, um „mehr“ zu erreichen. „Hier hoffen wir auf eine größere Konstanz“, so Schubert.

Fazit
Der Weg in die absolute Professionalität, sprich Aufstieg in die DEL 2, ist auf jeden Fall geebnet. Und zwar nicht durch „Profis“, sondern durch Ehrenamtliche, die mit eine Menge Herzblut ihren Job erledigen.