Entsorgung Herne

Deutsche Umwelthilfe zeichnet Wertstoffhof aus

4. November 2021 | Wirtschaft
Foto: OB Dr. Frank Dudda, Dr. Marieke Hoffmann und Horst Tschöke. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Von den 32 Bewerbern machte der Wertstoffhof von Entsorgung Herne das Rennen in der Kategorie mittlere Großstadt. „Unsere Kriterien werden hier auf vorbildliche Art und Weise umgesetzt“, so Hoffmann. Die DUH legte Wert auf „guten Service, damit die Bürgerinnen und Bürger gerne vorbei kommen. Wertstoffhöfe haben einen Bildungsauftrag, denn hier kommen die Menschen mit Wertstoffen in Kontakt. Und wir prüfen Konzepte für die Wiederverwendung, denn es kann nicht sein, dass Dinge, die noch gut sind, entsorgt werden.“

Alle drei Kriterien sieht die DUH bei Entsorgung Herne besonders gut erfüllt. Positiv fiel den Testern auf, dass die Mitarbeitenden bei der Abgabe von Elektrogeräten oder alten Fahrrädern fragten, ob sie noch funktionieren und weiter genutzt werden könnten. Auch die Überdachung und der bequeme Einwurf in die tiefer stehenden Container hinterließen einen guten Eindruck. „Eine Besonderheit ist das 130 Quadratmeter große Besucherzentrum. Es ist ein Ort der Begegnung, dort findet Abfallberatung statt, es ist ein Ort der Bildung.“ Mit praxisnahmen Angeboten werden hier verschiedene Zielgruppen von Kindern bis Erwachsenen, von Ruhrpott-Urgesteinen bis Neuzugewanderten angesprochen.

  • Dr. Frank Dudda gratuliert, als Dr. Marieke Hoffmann die Auszeichnung an Horst Tschöke überreicht. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Von Tauschbörse bis Erlebnistag

Durch Angebote wie den Erlebnistag, Tauschbörsen oder den Markt der Nachhaltigkeit kommt Entsorgung Herne mit Menschen in Kontakt, die sich sonst nicht mit Umweltthemen beschäftigen würden. Auch der Online-Tauschmarkt Tausch- und Verschenkmarkt - Entsorgung Herne (entsorgung-herne.de) und die übersichtliche Internetseite zeichnen das städtische Tochterunternehmen aus.

„Das Gebäude wurde umweltfreundlich gebaut, die Räume sind mit Mobiliar aus gebrauchten Gegenständen ausgestattet, es gibt eine Grünzone, ein Bienenvolk, Photovoltaik und Geothermie. All das zeigt, wie viel Wertstoffhöfe tun können, um ihrem Auftrag nachzukommen“, so Hoffmann.

Eine wertvolle Aufgabe

Horst Tschöke, der Geschäftsführer von Entsorgung Herne, freut sich sehr über das Lob für sein Team. „Es war ein schwieriger Prozess, so weit zu kommen und eine stramme Leistung. Das Wetter hat den Bau unseres neuen Wertstoffhofs verzögert. Es war eine sehr spannende Zeit für uns und planerisch eine sehr wertvolle Aufgabe, das realisieren zu können.“ Zusätzlich zu den Vorteilen für Besuchende und Umwelt hat er auch seine Kolleginnen und Kollegen im Blick: „Wir bieten unseren Beschäftigten einen deutlich besseren Arbeitsplatz. Der alte Wertstoffhof war geprägt von Enge und hatte kein Dach. Hier haben wir eine ganz andere Situation, die die Arbeit deutlich angenehmer macht.“

Grüne Metropole

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ordnete den Preis in die gesamte Strategie der Stadt Herne ein. „Das ist für uns ein Freudentag, weil wir den Blick auf ein Unternehmen lenken, das sich nicht nur am Wertstoffhof vorbildlich verhält. Wir haben Klima- und Ressourcenschutz als Stadtentwicklungs-Ziel festgelegt. Und wir haben die grünste Industriemetropole der Welt im Ruhrgebiet ausgerufen.“ Dazu gehört unter anderem, dass Entsorgung Herne eine der ersten elektrisch betriebenen Kehrmaschinen einsetzt, dass ein großer Teil der Flotte elektrisch angetrieben wird und bald die ersten Wasserstoffahrzeuge eintreffen. Wichtig ist ihm, dass die Entsorgung sich nicht abkapselt, sondern Bürgerinnen und Bürger mit einbezieht. Dazu gehören für ihn nicht nur Tauschbörsen und Umweltschutz, sondern auch kulturelle Veranstaltungen, die er gerne an diesem ausgezeichneten Ort sehen möchte. „Dieser Preis ist für uns ein Ansporn, noch eine Schippe draufzulegen.“

Nina-Maria Haupt