Alternative Mobilität

Deutschlandweit erste Leih-E-Tretroller in Herne unterwegs

5. Juni 2019 | Gesellschaft

  • Pressetermin zum offiziellen Start der E-Roller im Herner Stadtgebiet. © Thomas Schmidt, Stadt Herne

 

"Wir stehen damit in Sachen urbane Mobilität an der Spitze in Deutschland. Das ist ein guter Tag für Herne. Wir werden auch weiter die grüne Infrastruktur stärken und ausbauen", freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Die E-Tretroller hatte Circ bisher lediglich auf dem Privatgelände des Shamrockparks fahren lassen. Nun sollen sie im gesamten Stadtgebiet für alle Menschen zur Verfügung stehen. Circ plant, E-Tretroller auf bestimmten Flächen aufzustellen, wo sie für möglichst viele Nutzer erreichbar sind. Über Nacht sollen die Fahrzeuge geladen, gewartet und gesäubert werden, um am nächsten Morgen wieder in der Stadt verteilt zu werden. "Wir freuen uns, dass wir nun in Herne an den Start gehen können und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Herne", erklärt Max Hüsch von Circ.
Bürger und Besucher der Stadt sollen die E-Tretroller per Smartphone ausleihen, nutzen und im Geschäftsgebiet wieder abstellen können. Circ möchte den Service von Herne ausgehend auch in anderen Städten des Ruhrgebiets etablieren. Versicherungspartner in Deutschland ist die Signal Iduna.

Herne setzt Schwerpunkt auf klimafreundliche Innovationen
Erst kürzlich hat sich die Berliner Firma Circ mit einer Niederlassung im Shamrockpark in Herne angesiedelt. Das frühere Gelände der RAG wird derzeit zum Standort für Start-ups und andere Unternehmen mit Schwerpunkt auf neuen Technologien und internationalen Kontakte umgestaltet.
Grüne Infrastruktur und möglichst emissionsfreie Mobilität gehören zur Entwicklungsstrategie der Stadt Herne. Die Stadt unterstützt Projekte, die helfen, Herne klimafreundlich weiter zu entwickeln. Dazu gehören auch die Vernetzung von Verkehrsmitteln, eine klimagerechte Stadtentwicklung sowie Elektromobilität. Deswegen freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda über die Möglichkeiten, die die neuen Fahrzeuge bieten.

E-Tretroller haben das Potential auf kurzen Strecken eine unkomplizierte, schnelle und umweltschonende Alternative zum Auto zu sein. Außerdem können sie den öffentlichen Nahverkehr wie Busse der HCR auf der ersten und letzten Meile ergänzen und somit das Serviceangebot verbessern. Zum Beispiel können Bürger mit dem E-Tretroller zur Bushaltestelle oder dem Bahnhof fahren, dort einsteigen und an der Zielhaltestelle wieder einen Roller ausleihen, der sie bequem zum Zielort bringt. Eine Kooperation zwischen Circ und HCR ist von beiden Seiten gewünscht.
Dafür wird ein Memorandum of Understanding von Karsten Krüger, Geschäftsführer der HCR, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und Max Hüsch, Head of Germany von Circ, unterzeichnet. Ziel ist die Entwicklung von nachhaltigen Konzepten zur Mobilität und Energie im urbanen Raum. Außerdem sollen Daten zu Zwecken der Forschung und Entwicklung ausgetauscht werden und um Smart-City-Angebote zu ermöglichen, vor allem in den Bereichen Mobilität, Logistik und Energie. Das Memorandum of Understanding ist ein erster wichtiger Schritt.

Forschungsstark in Ruhr Valley
Als Stadt im Strukturwandel vom Bergbau zu wissensbasierten und zukunftsweisenden Technologien begrüßt Herne die Ansiedlung von Start-ups mit innovativen Ideen. Bis zu 25 Arbeitsplätze will Circ in Herne schaffen.
Bereits jetzt arbeitet die Forschungskooperation Ruhr Valley - Mobility and Energy for Metropolitan Change mit Sitz in Herne. Dabei haben sich drei Fachhochschulen in einem Exzellenzwettbewerb mit ihrem gemeinsamen Forschungscluster durchgesetzt. In Herne werden nun Entwicklungen für Mobilität, Energie und Digitalisierung in Metropolen erforscht und entwickelt. Seit dem 1. März 2019 hat Professor Haydar Mecit eine Stiftungsprofessur "Urbane Energie und Mobilitätssysteme" an der Hochschule Bochum, Institut für Elektromobilität, finanziert von den Stadtwerken Herne.