Zukunftswerkstatt am Samstag, 17. September

Die gute Fee: drei Wünsche frei für Wanne-Süd

9. September 2016 | Gesellschaft Wirtschaft

Im Mittelpunkt stehen die Wünsche, Ideen und Anregungen der Bürger. Was gefällt ihnen an ihrem Stadtteil, was kritisieren sie, was soll neu geschaffen werden. Die Zukunftswerkstatt ist Teil des Konzepts "Nachhaltigkeit nimmt Quartier", an dem die Stadt Herne und das Institut für Kirche und Gesellschaft der ev. Kirche von Westfalen (IKG) gemeinsam arbeiten. In der Analysephase wurden die Bewohner schon auf vielfältige Weise befragt: Postsendung an alle; Fragenkatalog an 500 zufällig ausgewählte Bürger. Die Befragten missbilligten darin den baulichen Zustand der Dürerstraße, kritisierten die Müll- und Umweltsituation oder wiesen auf die fehlende Nahversorgung hin. Lob spendeten sie dem Sportpark Wanne-Süd und dem Dorneburger Park. Nach der Analyse  folgt mit nun die Entwicklungs- und Konkretisierungsphase, die mit der "Zukunftswerkstatt" startet.

Nachhaltigkeit = Bewahrung der Schöpfung

Axel Rolfsmeier, Projektkoordinator von Seiten der IKG, skizzierte den Ablauf der Zukunftswerkstatt: Im ersten Teil sagen die Bürger, was ihnen nicht gefällt. Im zweiten Teil stehen Visionen und Ideen im Vordergrund - ohne Beschränkungen und Vorgaben und etwa nach dem Motto: Wenn die gute Fee sagt, Sie haben drei Wünsche frei ... Im Teil drei geht es dann um Realisierbares, darum, welche Ideen in Wanne-Süd verwirklicht werden könnten. Die Matthäus-Kirche macht mit, weil "die Kirche ein Player der Zivilgesellschaft ist", wie Pfarrer Dr. Frank Weyen betonte. Aus kirchlicher Sicht sei Nachhaltigkeit "Bewahrung der Schöpfung". "Außerdem", so der Pfarrer, "haben wir die Räume an zentraler Stelle in Wanne-Süd".

Der Schlepper und der Tanker

Aus Sicht von Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung, hat die Stadt längst erkannt, "dass man Probleme nicht eindimensional begreifen und lösen kann", und deshalb werden auf diese Weise viele Akteure zusammen geführt. Herne ist neben Bochum einzige Modellstadt des Projekts, das Nachhaltigkeit in benachteiligten Quartieren fördern soll. Eine Steuerungsgruppe begleitet den Prozess, ihre Leiter sind Wixforth und Weyen. Nach Aussagen von Wixforth ist as, was hier passiert, in einem größeren Zusammenhang sehen: "Das Quartierskonzept mit der Zukunftswerkstatt ist der Schlepper, dahinter folgt dann der Tanker namens 'Stadtumbau Wanne-Süd".

Wer an der Zukunftswerkstatt teilnehmen will, sollte sich anmelden, und zwar bei Thomas Semmelmann, der für die Stadt Herne das Projekt koordiniert: Telefon 0 23 23 / 16 - 21 21, thomas.semmelmann@herne.de.

Text: Horst Martens