Die Klangskulpturen von Christof Schläger
Christof Schläger hat seinen Klanginstrumenten lautmalerische oder beschreibende Namen wie Brauser, Flatterbaum, Klapperrappel oder Wrummer gegeben. Die Klangskulpturen sind bis zum 21. Dezember in der Ausstellung "Urbane Rituale" in den Flottmann-Hallen zu sehen - und zu hören.
Schlägers Instrumente sind meist ausgebaute Teile aus der Industrie- oder Konsumwelt, die Töne, Geräusche oder Lärm erzeugen. So hat er bei "Telewald" 600 Türklingeln verbunden. Beim "Soundgate" hat er Magnete aus Typenradschreibmaschinen kombiniert. Auch Nähmaschinenmotoren oder Heizungsventile verwendet er für seine Konstruktionen. "Ich habe lärmende Maschinen vollständig von ihrem Zweck befreit, jetzt können sie sich austoben." Durch seine ausgefeilten Konstruktionen erlangte er Renommee, der ihn zu Auftritten nach New York, Barcelona, Tel Aviv oder Shanghai führte. Für die Kulturhauptstadt des Ruhrgebiets gab er ein Konzert mit Schiffshörnern am Rhein-Herne-Kanal.
Sein Aha-Erlebnis hatte Schläger bei Betreten eines Fabrikgeländes: "Indem ich durch das Werkstor ging, wurde ich mit einer ganz eigenen Geräuschewelt konfrontiert. Nach diesem akustischen Erlebnis fing ich an, die Geräte ihrem Zweck zu entfremden." Er meint: "Geräusche sind das Lebenselexir der Jetztzeit." Die ältesten Instrumente sind jetzt 20 Jahre alt, bei den neueren legt er mehr Wert auf Musikalität. Mit vielen Tönen versucht er ein Werk zu spielen - wird so zum Komponisten.