Bandfusion in den Flottmann-Hallen

Die meisten SMS für die Gorillas

28. Januar 2018 | Gesellschaft Kultur

Störungsfreier Ablauf

400 Musikfans füllten die Flottmann-Hallen und lauschten zum Teil tanzend den Darbietungen. Sehr viele blieben bis zum Schluss, so dass jede Band das Gefühl hatte, vor einem interessierten und gut aufgelegten Publikum zu spielen - was in den Ausgaben der Vorjahre durchaus nicht immer der Fall war. Jakob Terlau vom Veranstalter "Rockbüro" war begeistert von der "coolen Veranstaltung, der großen musikalischen Bandbreite der Bands, vom technisch störungsfreien Ablauf: "Neun Bands in drei Stunden auftreten zu lassen, das ist eine technische Meisterleistung", lobte er die Ton- und Bühnentechniker, aber auch den Moderator Pierre Cournoyer, die mit ihrer Professionalität für einen reibungslosen Ablauf sorgten.

  • Bandfusion 2018: Der Gorilla vonne Kirmes. © Jakob Terlau.
Gute Showeinlagen

Und mit der Auswahl der Bands hatte Terlau ebenfalls Recht - den Fans bot sich ein breites musikalisches Spektrum, Bands, die auch showmäßig überzeugten wie die späteren Gewinner, die in der Unterhaltung des Publikums alle hinter sich ließen, aufblasbare Ballontiere, Keulen und Palmen ins Publikum werfend. Ähnlich aufgedreht zeigten sich auch die Rock'n-Roller von "Hello Luke" in Essen, die das Publikum zum Mitmachen von kurzen Einsätzen ("Hey!") animierten oder die Ska-Punker von den "Juicy Dolls", denen das Los den letzten Auftritt bescherte, die aber trotzdem alles gaben und zum Schluss das Publikum zwar optisch vor sich aber musikalisch hinter sich wussten. Showmäßig eher zurückhaltend zeigte sich Chaco Queen, die ihre düstere Vision von Rock ohne mit der Wimper zu zucken durchzogen.

Bands überzeugten

Nun ist es gerade ein Kennzeichen der "Bandfusion", dass kaum Zuschauer den Saal betreten, die nicht schon auf eine Band eingeschworen sind. Aber wenn man sich im Publikum umhörte, stellte sich heraus, das abseits von aller Fanbindung eine Band sich als diejenige herauskristallisierte, die besonders überzeugte: der Black Elektrik Club, das Trio bestehend aus Charley Corbiaux, Nenad Notsevic und Fabian Goldschmidt, die energiegeladenen Hardrock präsentierten. Aber auch Cloud Trips, Damaged Justice oder Session 37 sorgten für gute Musik auf hohem Level. Little Dead Boy, die den Opener machten, waren die Einzigen, die auch RockerInnen in ihrem Ensemble hatten.

Am Finale wählte das Publikum per SMS ihren Favoriten. Das Ergebnis war nicht gerade eine Überraschung. In Herne ist seit langem klar, dass diese Band immer mit der größten Anhängerschaft anreist.

Die Bands: Little Dead Boy (Alternative-Rock), Der Gorilla vonne Kirmes (Kirmes-Core), Black Electric Club (Hardrock),  Cloud Trips (Alternative-Rock), Damaged Justice (Metal),  Hello Luke (Pop-Rock), Session 37, Chaco Queen (Rock) und The Juicy Dolls (Ska-Punk).

Horst Martens