Ausstellung von Annette Ihme-Krippner im Herner Rathaus

Die Reise nach innen

23. November 2015 | Gesellschaft Kultur

Annette Ihme-Krippner, 1956 in Wanne-Eickel geboren, ist Mitglied im Herner Künstlerbund und seit 1998 künstlerisch tätig. Sie besuchte die Kunstschule Ines Trost in Witten und absolvierte ein zweijähriges Studium für Malerei und Grafik am Wattenscheider Institut IBKK (Institut für bildende Künste und Kunsttherapie). Als Mitglied des Herner Künstlerbundes war sie schon bei den Jahresausstellungen bzw. bei der Ausstellung zum 100. Geburtstag des Herner Rathauses mit ausgesuchten Exponaten beteiligt. Darüber hinaus hat sie gemeinsam mit ihrem Künstlerkollegen Hans-Jürgen Jaworski die Ausstellung mit dem Titel „… und dass niemand deine Krone nehme“ im Jahr 2014 ebenfalls im Rathaus gezeigt.

  • Ausstellungseröffnung von Annette Ihme-Krippner im Rathaus © Frank Dieper, Stadt Herne

Überwiegend weibliche Portraits

"Allein schon bedingt durch ihre Arbeit als Diplomsozialpädagogin und Psychotherapeutin hat der Mensch mit allen seinen Facetten für Annette Ihme-Krippner einen besonderen Stellenwert", sagte Bürgermeisterin Andrea Oehler bei der Eröffnung. "Und so spiegelt sich der Blick hinter die Fassaden in ihren Arbeiten wider. 'In Herz und Kopf geschrieben' befasst sich vorrangig mit dem weiblichen Bewusstsein und der weiblichen Rolle in unserer Welt – wir sehen hier überwiegend weibliche Portraits."

Äußere Erscheinung und inneres Wesen

Wie ein roter Faden zieht sich in den Werken der Künstlerin der Zusammenhang zwischen äußerer Erscheinung und innerem Wesen, wie der Künstler Hans-Jürgen Jaworski bei der Würdigung betonte: "Es geht dabei immer um den Weg von außen nach innen, von der Oberfläche zum Grund." Die Erfahrungen aus der Berufspraxis als Psychotherapeutin fließen mit hinein: So lassen ihre kleinformatigen Köpfen die Verzerrungen und Entstellungen sichtbar werden. "Unzählige Schichten hat die Künstlerin auf Leinwand und Malplatten aufgetragen, den Schichtungen auf unserer Seele entsprechend", so Jaworski. Einige Frauenköpfe hat  Ihme-Krippner mit einem Pinsel gemalt, der an einem Besenstiel befestigt war. Dadurch werden die Konturen der Köpfe gröber.

Ganz anders das "Kinderzimmer", die bunte Abteilung in dieser Ausstellung: Die "Kindsköppe" sind lebendig, lustig, verspielt und vor allem bunt. Es gilt, nach Jaworski, "das innere Kind mit seiner ungebrochenen Farbigkeit wiederzufinden".

Horst Martens