Die Strömungsretter: eine neue Einsatzeinheit der Herner Feuerwehr
Brandbekämpfung, Unwetter, Verkehrsunfälle, Rettungsdienst und Chemieunfälle: die Aufgaben und Kompetenzen der Feuerwehr Herne sind vielseitig. Das macht jetzt auch eine neue Spezialeinheit deutlich: Das Team der Strömungsretter.
Zu den besonderen einsatztaktischen Herausforderungen gehören im Stadtgebiet auch der Rhein-Herne-Kanal, die renaturierte Emscher und weitere Gewässer. Hier kommen die Strömungsretter zum Einsatz. Das Besondere an dieser Einheit: das ehrenamtliche Engagement. Denn gleich neun der ausgebildeten Strömungsretter sind freiwillige Feuerwehrleute aus den Löschzügen Baukau und Sodingen, einer ist Berufsfeuerwehrmann. Damit sind dies die ersten Strömungsretter der Freiwilligen Feuerwehr in NRW. Eine ähnliche Einheit gibt es längst nicht in jeder Stadt.
Hindernisse und Gefahren im Wasser erkennen
Ausgebildet wurden sie im Wildwasserpark Hagen durch Kollegen der dortigen Berufsfeuerwehr. Seit 2007 gibt es dort Einsatzkräfte, die durch die Organisation „Swiftwater Rescue Europe" zu Ausbildern für Strömungsretter wurden. Die ersten und einzigen in NRW. Während des Unterrichts erfuhren die Herner, wie sich in Gewässern durch Hindernisse, Bebauung oder Gefälle lebensgefährliche Situationen entwickeln können. Hinzu kamen Unterrichtseinheiten für die besondere Ausrüstung. Im Gegensatz zur Badehose eines Rettungsschwimmers ist eine umfangreiche Schutzkleidung für Strömungsretter unerlässlich.
Es wird immer im Team gearbeitet
Früh genug stellten die hochmotivierten Feuerwehrleute im praktischen Unterricht selbst fest, dass sie die dort trainierten Situationen als ausgebildete Rettungsschwimmer nicht hätten bewältigen können. Im Neoprenanzug und mit spezieller Schwimmweste wurden die ersten Erfahrungen in Gewässern mit einer Fließgeschwindigkeit von etwa sieben Stundenkilometern gemacht. Gesichert wurden die Retter durch Seile von der Landseite. Grundsätzlich wird immer im Team gearbeitet. Dank der kompetenten Ausbildung durch die Berufsfeuerwehr Hagen sind die Herner Strömungsretter nun bereit, bis zu einer Strömungsgeschwindigkeit von 18 Stundenkilometern in den Einsatz zu gehen. Die neue Spezialeinheit stellt eine perfekte Ergänzung zu den Höhenrettern dar, insbesondere bei Einsätzen im Rhein-Herne-Kanal, bei Hochwasser und unwetterbedingten Starkregen-Ereignissen.
Das Team der Strömungsretter: Udo Bredemeier, Florian Gaertig, Dustin Gongoll, Benjamin Heinemann, Carsten Micke, Daniel Möllmann, Dominik Neurath, Volker Rudolf, Falko Tietz und Dominik Thüne.