Stadt Herne stellt weitere Tagesmütter ein

Die zweite „Kleine Kita“ ist eröffnet

2. Mai 2019 | Gesellschaft

  • Ulrike Jäger ist Fachberaterin für Wiebke Jakobi und Denise Grams. © Frank Dieper, Stadt Herne

Professionelle Erzieherinnen, familiärer Alltag

Grams und Jakobi sind gelernte Erzieherinnen und Tagesmütter, die gemeinsam mit Kinderpflegerin Andrea Külbach in der zweiten Kleinen Kita arbeiten. Eine Kleine Kita ist eigentlich eine Großtagespflege, wo zwei Tagesmütter und eine Kinderpflegerin bis zu neun Kleinkinder betreuen. Den Unterschied zu anderen Tageseltern ist, dass die Stadt Herne die Räume mietet und einrichtet sowie die Mitarbeiterinnen fest angestellt hat.

Am 1. Februar 2019 konnten die ersten Unter-Dreijährigen kommen. Nun, ab dem 1. Mai, sind alle neun Plätze belegt und der Alltag in der Kleinen Kita hat sich eingespielt. Wie in einer großen Familie haben die Mitarbeiterinnen einen Tagesablauf entwickelt mit gemeinsamen Zeiten für Frühstück und Mittagessen, Ruhephasen und Spielen. Sie kochen mit den Kindern, kaufen gemeinsam mit ihnen ein, gehen auf den Spielplatz oder in den Garten. Auf 104 Quadratmetern bietet die Kleine Kita Spielzimmer, Kreativzimmer, Ruhezimmer, Küche, Bad, Büro und Personalraum. Der Garten wird derzeit mit Spielgeräten und Sandkiste ausgestattet. „Wir haben eine junge Familie als Vermieter, die sehr hilfsbereit und entgegenkommend ist“, verrät Fachberaterin Ulrike Jäger. Sie ist auf der Suche nach Räumen und Erzieherinnen, um weitere Kleine Kitas einzurichten.

Intensive Zusammenarbeit mit Familien

„Uns gefällt die Arbeit mit den ganz Kleinen“, erzählt Denise Grams. „Wir leben mehr familiären Alltag als eine normale Kita. Wir kochen frisch mit Bioprodukten und fair gehandelten Lebensmitteln, können unseren Tagesablauf freier gestalten und sehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Als Tagesmutter ist man näher an den Kindern und den Familien.“ Gerade die Zusammenarbeit mit den Eltern sei intensiver - auch dadurch, dass die Eltern zur Eingewöhnung erst einmal dableiben und die Tagesmütter auch zum Kennenlernen einen Hausbesuch machen.

Gut aufgehoben

Meist bleiben die Kleinen bis ein Kitaplatz zur Verfügung steht. Spätestens im Alter von drei Jahren sollen sie in eine reguläre Kita wechseln. „Es wird aber niemand rausgesetzt“, betont Ulrike Jäger, Fachberaterin bei der Stadt Herne, die selbst jahrelange Erfahrung als Kita-Leiterin hat. Sie trifft sich regelmäßig mit den Mitarbeiterinnen zur Teambesprechung, steht für Fragen zur Verfügung und ist Ansprechpartnerin für Eltern, die einen Betreuungsplatz suchen.

Gemeinsam mit den beiden Kleinen Kitas, die die Stadt Herne betreibt, hat sie einen Fragebogen entwickelt, den die Erzieherinnen zum Kennenlernen mit den Eltern durchgehen. „Wir fragen, ob das Kind einen Schnuller braucht, ob es Allergien hat oder ein bestimmtes Kuscheltier möchte. Dadurch merken die Kleinen schon beim ersten Besuch, dass wir wissen, was sie brauchen. Und die Eltern wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind“, erklärt Grams.

Gleichwertig wie große Kitas

Die 25-jährige Erzieherin hat früher ebenfalls mit ganz kleinen Kindern gearbeitet, bevor sie zur Kleinen Kita wechselte. Auch dort ist sie als Erzieherin angestellt, hat die gleiche Arbeitszeit und das gleiche Gehalt wie ihre Kolleginnen in größeren Einrichtungen. Denn die Kleinen Kitas bieten die gleiche Betreuungsqualität wie größere Einrichtungen. Sie haben die gleichen Ansprüche an Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder. Deswegen tauschen sich die Mitarbeiterinnen auch mit ihren Kolleginnen der benachbarten Kitas aus.

Wer sich selbst ein Bild von den Kleinen Kitas machen möchte, ist herzlich eingeladen: am Samstag, 6. Juli 2019, in der Mont-Cenis-Straße 261 und in der Ringstraße 51 zum Tag der offenen Tür von 10 bis 14 Uhr.

Nina-Maria Haupt