Europefiction

Digitale Schnitzeljagd des Theaters

6. August 2020 | Kultur

Jedes teilnehmende Theater aus Deutschland hat ein Partner-Theater im europäischen Ausland. Für das Theater Kohlenpott aus Herne kommt der Partner aus Bologna. Insgesamt gibt es neun Gruppen, die seit einem Jahr zusammengearbeitet haben. Das Camp galt bisher als Abschluss eines Jahres, indem mehr als 120 junge Menschen zwischen 16 und 23 Jahren aus ganz Europa gemeinsam kreativ waren.

„Wie stellst du dir deine Zukunft vor?“ ist die zentrale Frage der Aufgabe. Das Team aus Herne und Bologna hat sich selbst das Oberthema „Klarheit“ ausgewählt. Da dieses Mal gemeinsame Proben und Treffen ausfallen mussten, hat sich das Projekt digital entwickelt.

  • Beim Pressegespräch zum Abenteuerspiel von Europefiction 2020. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Das Ergebnis ist ein Abenteuerspiel: Spieler können in ihren Städten losziehen und Missionen erfüllen, um die utopische Zukunft des Jahres 2050 zu ermöglichen. Die einzelnen Aufgaben im Spiel werden von den unterschiedlichen Europefiction-Gruppen gestaltet. „Es geht darum, genau das zu machen, was analog gerade schwierig ist. Nämlich den Austausch mit anderen Jugendlichen herzustellen“, erklärt Manuel Moser, der gemeinsam mit Inga Sponheuer die künstlerische Leitung übernommen hat. In das Spiel mit eingeflochten sind verschiedene Kunstformen: Vom Audio-Walk über elektronische Musik bis hin zu Texten und Fotos, die gemacht werden müssen. Die Dateien werden dann hochgeladen und stehen den anderen Spielern zur Verfügung. So kann jeder sehen, wie die Aufgaben in anderen Städten oder Ländern gelöst wurden. „Wegen Corona musste das Spiel so entwickelt werden, dass es in unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Schutzverordnungen gespielt werden kann“, so Inga Sponheuer.

Das Spiel ist offen für jeden – anonym und kostenfrei. „Damit öffnet sich Europefiction auch nach außen. Jeder, der interessiert ist, kann teilnehmen“, so Gabriele Kloke vom Theater Kohlenpott.
„Wir sind gespannt, was am Samstag entsteht. Die Spielenden sind immer wieder aufgefordert, etwas zu produzieren“, erklärt Moser.

Benötigt werden ein Smartphone mit der App „TotoGo“, Kopfhörer und ein Internetzugang. Das Spiel gibt es in englischer und deutscher Sprache. Das Spiel wird um 12 Uhr freigeschaltet – der Link zum Spiel ist auf der Homepage zu finden.

Abends gibt es für alle, die das Spiel durchgespielt haben, ein großes Zoom-Treffen. Mit dabei sind Vertreter von Fridays for Future aus Kamerun und Nigeria.

Anja Gladisch