Drohnen filmen Großsteingräber
Im Herbst 2021 kommt Stonehenge als digitale 3D-Nachbildung nach Herne. Dazu zeigt das LWL-Museum für Archäologie auch die menschengemachten Landschaften Westfalens. Derzeit filmen deshalb Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) 14 westfälische Megalithgräber mit einer Drohne.
Foto: LWL-Museum für Archäologie/Luke
Für eine Medienstation in der Sonderausstellung in Herne besuchte ein Team aus LWL-Archäologinnen sowie Archäologen und Mitarbeitende einer Fachfirma alle 14 noch erhaltenen und über 5.000 Jahre alten Großsteingräber in Westfalen. „Digitale Medien spielen in unseren Sonderausstellungen immer eine wichtige Rolle, da sie als Instrument für die zeitgemäße Vermittlung von Inhalten unerlässlich geworden sind“, so Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders. Um Videomaterial zu sammeln, haben die Wissenschaftler die Gräber mit einer Kamera-Drohne überflogen und zusätzlich mit Hilfe eines so genannten Gimbal aufgenommen. Das mit der Hand geführte Gerät ermöglicht mit einer speziellen, motorgestützten Aufhängung der Kamera wackelfreie Aufnahmen bei niedriger Höhe. So entsteht im Video der Eindruck eines „Fluges am Boden“.
Schon beim ersten Versuch zeigte sich, dass diese Techniken ganz neue Blickwinkel und Perspektiven auf die Megalithgräber erlauben. „Da jede Anlage unterschiedlich gut erhalten und zugänglich ist, lag die Aufgabe darin, dem einzelnen Grab motivisch und filmisch gerecht zu werden“, erzählt die Archäologin Dr. Kerstin Schierhold, Projektleiterin der Sonderausstellung. So wurden die Monumente nicht nur aus der Vogelperspektive aufgenommen, sondern auch auf Augenhöhe und zum Teil aus der „Knieperspektive“. Verschiedene Anflugvarianten und Detailaufnahmen griffen die Vielfalt der westfälischen Megalithik auf und sollen abwechslungsreiche Einblicke in die Struktur der Gräber geben.