Eiffage Infra-Rail sucht Auszubildende
Ein langer gelber Zug steht in der Halle, daneben liegen Stahlträger, meterlange Ketten, Funken fliegen, wenn Mechaniker Ersatzteile bearbeiten. Achtzehn Schüler in gelben Warnwesten waren am Dienstag, 12. Februar 2019, beim Gleisbau-Unternehmen Eiffage Infra-Rail zu Besuch. Auf Einladung von Eiffage und der Agentur für Arbeit, unterstützt von der Stadt Herne, der Landesinitiative KAOA, Kein Abschluss ohne Anschluss und Herner Schulen haben sie sich über die Berufe des Gleisbauers und des Industriemechanikers informiert.
In der Werkstatt und auf der Baustelle
Zuerst bekommen alle Besucher eine Sicherheits-Einführung, lernen, wie sie sich auf dem Firmengelände zu verhalten haben und dass sie nicht unter Gegenständen hindurchlaufen sollen, die an Kränen hängen. „Sie sind hier in einem Unternehmen, das Sicherheit ganz groß schreibt“, sagt Dietmar Lindackers, der die Instandhaltung der Maschinen verantwortet. Er selbst hat eine Lehre als Industriemechaniker, damals hieß der Beruf noch Schlosser, absolviert und anschließend Maschinenbau studiert. „Die Industriemechaniker reparieren die firmeneigenen Maschinen und haben immer genug zu tun“, erklärt er. Meistens sind sie in der Werkstatt in Herne, manchmal aber auch im Einsatz auf einer Baustelle.
Die Gleisbauer sind deutlich öfter unterwegs, arbeiten im Schichtdienst auf Baustellen in ganz Deutschland oder im Ausland. Mit Maschinen oder per Hand verlegen sie Bahnschwellen, erneuern Schotterbetten und sorgen dafür, dass jede Schraube millimetergenau sitzt. Die Arbeit ist körperlich anstrengend, wird aber gut bezahlt, im ersten Lehrjahr mit 850 Euro monatlich, am Ende der dreieinhalbjährigen Ausbildung mit 1580 Euro im Monat.
Zuverlässigkeit zählt
Besonders wichtig ist, dass die Bewerber keine unentschuldigten Fehlzeiten haben. „Krank werden darf jeder, aber unentschuldigt fehlen passt nicht zu uns“, so der Maschinenbau-Ingenieur. Auch Monia Balik aus der Personalabteilung will zuverlässige Mitarbeiter finden: „Pünktlichkeit ist wichtig, denn wenn die Kollegen zu einer Baustelle fahren, muss sonst die ganze Kolonne warten. Das geht oft nicht, weil unsere Auftraggeber die Gleise nur für kurze Zeiträume sperren.“ Außerdem sollten Bewerber gut in Mathe sein.
Sägen, schweißen, Kran fahren
Die angehenden Gleisbauer beginnen am 1. August ihre Ausbildung, die zukünftigen Industriemechaniker starten am 1. September gemeinsam mit den Auszubildenden von Thyssen-Krupp in deren Lehrwerkstatt. Zu Beginn der Ausbildung üben sie dort zu feilen, sägen, fräsen, bohren und schweißen. Außerdem machen sie einen Staplerschein und eine Kranschulung, berichtet Dominik. Er steht kurz vor der Abschlussprüfung, durfte schon auf Baustellen mitgehen und auf dem Herner Betriebsgelände Maschinen warten und reparieren. Dominik erklärt den Jugendlichen, wie die Ausbildung läuft, beantwortet Fragen zu seinen Aufgaben, zu Lehrern und zum Betrieb.
Guter Eindruck vom Berufsfeld
Für die Jugendlichen hat sich der Termin gelohnt: „Der Besuch hat mein Interesse noch mehr geweckt und ich habe einen guten Eindruck vom Berufsfeld bekommen. Die Leute hier waren sehr höflich und hilfsbereit“, findet Cevat-Can, 18 Jahre alt. Auch der 16-jährige Enes hat einen sehr positiven Eindruck: „Es war sehr nett, ich habe einen Einblick in die Berufe bekommen. Vorher habe ich ein Praktikum bei Thyssen-Krupp gemacht, von daher war es hier nicht neu, aber sehr interessant für mich.“
Nina-Maria Haupt