VHS-Kalender

Ein besonderer Blick auf Herne

25. November 2016 | Freizeit Kultur

Die Hobbyfotografen werfen stets einen ganz besonderen Blick auf ihre Stadt und unterstützen mit dem Erlös diesmal die Kinder im Herner Frauenhaus. Am 26. und 27. November verkaufen die Künstler ihr Werk persönlich beim Strünkeder Adventsfest. Dort hat man dann auch die Gelegenheit, persönlich mit den zwölf Künstlern in Kontakt zu treten und über ihre Motive zu sprechen. Auch Christian Brehm ist dann wieder vor Ort, um einen der 500 Kalender an den Mann und die Frau zu bringen. Viel Werbung müssen die Hobbyfotografen für ihr Projekt aber gar nicht betreiben. „Den einen oder anderen Stammkunden haben wir natürlich schon", freut sich der VHS-Dozent über die zahlreichen „Wiederholungstäter", die den besonderen Blick auf Herne zu schätzen wissen. Und genau dieser Blick macht den Unterschied. Oft sind es kleine Details, die die Entscheidung der Jury beeinflussen. Jeder Teilnehmer bringt etwa 10 bis 15 Motive zur Sichtung mit. Die anderen Fotografen bilden dann die Jury und geben den Zuschlag für ein Foto.

  • Das Kalenderblatt Juni mit dem Titel "House of Art". Foto: Michelle Utech.

Michelle Utech setzt auf Architektur

So hat es auch ein Bild der Städtischen Galerie in den Kalender geschafft. Das Juni-Blatt wird Michelle Utech wahrscheinlich ganz besonders gerne anschauen. Denn es ist ihr Motiv im Kalender „12 für zwanzig17". Dass es ausgerechnet ein Gebäude ist, ist bei der 38-Jährigen kein Zufall. „Solche Motive mag ich besonders gerne", gesteht die Hobbyfotografin. Seit ihrer Reise nach New York im Jahr 2002 richtet sie ihr Objektiv mit Vorliebe auf Gebäude. In der Stadt, die niemals schläft, bietet sich das auch an. Hier gerät wohl jede Speicherkarte irgendwann an ihre Grenzen. Aber der Juni beweist: Auch in Herne wird man in Sachen Architektur fündig. Obwohl Michelle Utech gegenüber ihren elf Kolleginnen und Kollegen jedes Jahr einen kleinen Nachteil ausgleichen muss. Die Recklinghäuserin ist die einzige im VHS-Team, die nicht aus Herne oder Wanne-Eickel stammt oder dort aktuell wohnt. „Wenn ich etwas fotografiere, muss ich mir jedes Mal genau aufschreiben, wo ich bin, damit ich die anderen über das Motiv informieren kann."

"Kein Foto wird bearbeitet"

Bei der Städtischen Galerie ist das natürlich nicht nötig. Auch bei ihrem ersten Auftritt – im Kalender „12 für zwanzig13" war kein Hinweis erforderlich. Denn in den Fokus rückte bei ihrer Premiere das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Pluto. Ganz klar: Auch alle Motive rund um den Pütt haben es der 38-Jährigen angetan. Ebenso schaffen es auch immer wieder Bahnhöfe und alte Gleisstrecken auf die Festplatte der Recklinghäuserin. Die Platte der Bilderauswahl ist also groß. Eines haben sie dennoch gemein: „Kein einziges Foto wurde bearbeitet. Das gibt es bei mir nicht. Der Betrachter soll genau das sehen, das auch ich gesehen habe, als das Foto entstanden ist."

Das hört auch Christian Brehm gerne. Schließlich war er es, der das Projekt 2012 auf den Weg brachte und sich inzwischen über die sechste Ausgabe freuen kann. Freuen werden sich auch die Kinder im Herner Frauenhaus. Sie erhalten diesmal den Erlös. Im vergangenen Jahr kam so zum Beispiel eine Spendensummer über 2604 €uro zusammen, die den Herner Klinikclowns übergeben wurden. Der Kauf des Kalenders lohnt sich also doppelt.

Viele weitere Informationen über den Kalender finden Sie auf http://vhs-kalender.de.tl/