Ein breites Bündnis für die Integration
Das ist ihr gemeinsames Ziel: Geflüchteten und zugewanderten Menschen die Integration in den Arbeitsmarkt und die Stadtgesellschaft zu erleichtern.
Um es zu erreichen, tun sich auf Iniative der IHK Mittleres Ruhrgebiet die Städte Bochum, Herne, Witten und Hattingen, die Kreishandwerkerschaften Ruhr und Herne, die Ruhr-Universität Bochum, die Hochschule Bochum, die IG Metall Bochum-Herne, der Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und Umgebung e.V., die Bochum Perspektive 2022, der evangelische Kirchenkreis Bochum, die katholische Kirche sowie die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen zusammen. Sie gründen den „Verein zur Unterstützung der Qualifizierung und Ausbildung von Zugewanderten e.V.“ (QuAZ).
Schwierigkeiten in der neuen Heimat - Fachkräftemangel
Das Ruhrgebiet ist geprägt durch Vielfalt. Menschen aus vielen verschiedenen Nationen leben hier zusammen. Die meisten schon lange, andere erst seit kurzem. Für viele ist es nicht einfach, in der neuen Heimat Fuß zu fassen, insbesondere dann nicht, wenn sie die deutsche Sprache noch nicht ausreichend beherrschen oder ihre beruflichen Qualifikationen nicht zum Arbeitsmarkt passen. Gleichzeitig fehlen auf dem Arbeitsmarkt in einigen Bereichen Fachkräfte. Um den Menschen Perspektiven zu bieten, bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, die ihnen eine Qualifikation und Ausbildung ermöglicht.
"Das Bündnis hat Vorbildcharakter in Deutschland"
„Ein derart breites gesellschaftliches Bündnis hat es im mittleren Ruhrgebiet noch nicht gegeben“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Dass Integration gelingt, ist nicht nur wichtig für die Menschen, die zu uns gekommen sind, sondern auch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und damit für uns alle, die schon lange hier sind. Deshalb muss Integration im mittleren Ruhrgebiet eine Erfolgsgeschichte werden“. Und Oberbürgermeister Frank Dudda aus Herne ergänzt: „Es ist ein Glücksfall, mit so vielen engagierten Akteuren zusammen zu arbeiten. Dieses Bündnis ist einzigartig und hat Vorbildcharakter für Deutschland.“
Integration über Bildung und Berufstätigkeit
Für IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik ist die Aufgabe des Vereins, langfristige Perspektiven zu schaffen: „Die Menschen, die zu uns geflüchtet sind, brauchen mehr als nur Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Es geht vor allem um Integration. Und die kann nur über Bildung und Berufstätigkeit gelingen.“ Seit mehreren Monaten beraten die Akteure über die richtige Form der Zusammenarbeit. Den Verein wollen sie offiziell Anfang März gründen. Die jeweiligen Räte der Städte sowie die Gremien der Institutionen haben bereits oder werden in den nächsten Tagen und Wochen beraten.
Impulse für Projekte geben
Der Verein bekommt eine eigene Satzung und führt den Namen „Verein zur Unterstützung der Qualifizierung und Ausbildung von Zugewanderten e.V.“. Der ausschließliche Zweck des Vereins ist es, Impulse für Projekte zu geben bzw. Projekte zu unterstützen, die Zugewanderte qualifizieren oder ausbilden oder auf Ausbildung und Studium vorbereiten. Das Besondere dieses Vereins sind der regionale Charakter, die Breite des Bündnisses sowie die enge Anbindung an die Hochschulen und der direkte Zugang zum Arbeitsmarkt. Dies soll gewährleisten, dass Teilnehmende der unterstützten Projekte nicht nur Kenntnisse erwerben, sondern realitätsnah erproben und damit echte Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bekommen können. Der Verein ist selbstlos tätig, eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt er nicht.