Fotoausstellung „This is not Herne“

Ein fotografischer Wettbewerb wird im Heimatmuseum gezeigt

16. Februar 2024 | Kultur
Impressionen der Ausstellung "This is not Herne" im Heimatmuseum "Unser Fritz" . Foto:Frank Dieper

„This ist not Herne“ war die Maxime, mit der sich 15 junge Fotograf*innen auf eine konfrontative Reise machten und dabei unterschiedliche fotografische Positionen einnahmen.

Die Überwindung und/oder Neuinterpretation der Ruhrgebietsfolklore stand dabei genauso im Vordergrund wie die Ausreizung des fotografischen Materials an sich: Die Studierenden ziehen eine willkürliche Grenze im Ruhrgebietskontinuum und zeigen all das, was Herne nicht ist oder nicht sein will. „This ist not Herne“ ist auch eine Kampfansage an verfestigte fotografische Positionen und Blickwinkel,
„This ist not Herne“ ist die Technologie- und Standpunktoffenheit, die festgefahrene Strukturen überwinden will.

Die offizielle Eröffnung erfolgt am Sonntag, 18. Februar, um 17 Uhr.

  • Impressionen der Pressekonferenz zur Ausstellung "This is not Herne" im Heimatmuseum "Unser Fritz". Foto:Frank Dieper

In der vehementen Verneinung, hinter dem Nein im Affekt
offenbart sich eigentlich ein großes Ja:
ein Ja zum Neuen,
ein Ja zur Veränderung,
ein JA zur Überwindung des immer Gleichen.

Die Studierenden waren in ihren Arbeitsprozessen aufgefordert ganz neue Wege zu betreten, sie wühlten in Stadtarchiven, recherchierten vor Ort, knüpften Kontakte mit Bürger*innen, saßen an Stammtischen, telefonierten wild umher, stellten alles in Frage und verzweifelten – nur um kurz darauf, wieder den neuen besten Einfall zu haben. All diese wirren Ideen wurden im Seminarkontext durch den Herner Stadtfotografen Thomas Schmidt und Prof. Kai Jünemann von der FH Dortmund ernst genommen und gemeinsam ausgefeilt.
Die visuellen Lösungswege waren dabei genauso vielfältig, wie die Stadt selbst, sie zeigen all das, was Herne nicht ist und ermöglichen doch genau dadurch eine äußerst präzise Beschreibung.
Nein sagten manche Studierenden auch zu verstaubten bilderzeugenden Technologien; Fotograf*innen können mittlerweile auch ohne Kameras Bilder erstellen. Anknüpfungspunkte an die alles durchdringende Digitalität und das fast schon heilige Wahrheitsversprechen der Fotografie bilden dabei eine konzeptuelle Fundierung, auf der diese Ausstellung steht: Die einst so starren Grenzen der klassischen Fotografiedisziplin werden durchlässig. Unsere digitale Umwelt und der analoge Stadtkorpus, KI-generierte Portraitfotografie und Archivmaterial, Dokumentarfotografie und inszenierte Modefotografie: Alles verschmilzt und wird zu „This is not Herne“.

„Ich freue mich über diese bereits dritte Zusammenarbeit zwischen dem Emschertal-Museum, dem Pressebüro und der FH Dortmund. Wir sind gerne Gastgeber für diese Ausstellung“, erklärte der Leiter des Emschertal-Museums, Dr. Oliver Doetzer-Berweger, bei der Vorstellung der Ausstellung am Freitag, 16. Februar 2024. Prof. Kai Jünemann erklärte: „Diese Ausstellung unterscheidet sich von ihren Vorgängerinnen. Sie ist sicher herausfordernder für die Betrachtenden.“ Thomas Schmidt ergänzte: „Es hat sehr viel Freude gemacht, die Werke und die Ausstellung gemeinsam mit den Studierenden zu entwickeln.“

Text: Christoph Hüsken