Unterwegs mit dem Herner Verwaltungschef
Was macht eigentlich ein Oberbürgermeister an einem ganz normalen Arbeitstag? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben den Herner Verwaltungschef an einem Freitag im Oktober den ganzen Arbeitstag lang auf Schritt und Tritt begleitet.
Allzu früh aufstehen müssen wir dafür nicht, denn den ersten Teil seines Arbeitspensums bringt Dr. Frank Dudda in der Regel am Frühstückstisch ab sechs Uhr hinter sich, arbeitet sich wie jeden Morgen durch seine zahlreichen Mails und Anfragen, liest die Tagespresse und kümmert sich um seine Social-Media-Kanäle. „Mit Facebook, Instagram oder auch Linkedin erreichen wir zunehmend mehr Menschen und Zielgruppen und das ist für meine Arbeit und die Stadtgesellschaft sehr wichtig“, erklärt der Oberbürgermeister, der inzwischen mit dem Autor dieser Zeilen in seinem Dienstwagen sitzt. Der schwarze Elektro-BMW macht sich um 9.15 Uhr vom Herner Rathaus auf den Weg zum ersten von insgesamt vier Terminen an diesem Tag. unterwegs
Hoher Besuch
Los geht’s um 9.30 Uhr an der Realschule an der Burg mit hohem Besuch. Gleich zwei NRW-Minister haben sich angekündigt zum Auftakt der NRW-Initiative „Sicher im Straßenverkehr“. Nach der Begrüßung und dem Redebeitrag – wie immer vorbereitet von ausgebildeten Redenschreibern im eigenen Büro – steht in den folgenden zwei Stunden eine Begehung der an gleich drei Schulen im Umfeld aufgebauten Informationsstationen an – gemeinsam mit NRW-Innenminister Herbert Reul und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. Rund 2000 Schritte, viele Fragen der Jugendlichen und ebenso viele Selfies später heißt es dann: Aufbruch, der nächste Termin wartet. Auf dem Weg zur Hochschule Im Auto bleibt ein wenig Zeit für die Durchsicht der aktuellen Mails und Anfragen sowie für den obligatorischen Blick auf die Social-Media- Kanäle. Und dann geht es mit Schutzweste und Helm auf eine richtig große Baustelle. Im so genannten Funkenbergquartier, in Sichtweite des Herner Bahnhofs, entsteht eines der derzeitigen Vorzeigeprojekte der Stadt, auf das der Oberbürgermeister ganz besonders stolz ist. „Ein großer Schritt auf dem Weg in Richtung Hochschulstandort Herne: Die ersten Baugenehmigungen für die HSPV im Funkenbergquartier sind beim Bauherrn . . . “, formuliert er vorab das nächste Social Media-Posting und begrü.t wenig später unter anderem den Arnsberger Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr in Herne. Nach der Übergabe des obligatorischen Aktenordners an den Bauherrn geht es erneut zu Fuß weiter, ehe man sich weitere 1000 Schritte später zu einem kurzen Imbiss – inzwischen ist es 12.45 Uhr – einfindet.
„Auch für die Wildbienen und Hummeln sind Taubennesseln besonders wichtig, um den Frühling zu überstehen.“


Hiltrud Buddemeier mit den Hunden Seppel und Fine.

Satter Förderbescheid
15 Minuten später steht schon der nächste Termin an, glücklicherweise ebenfalls auf dem Funkenberg- Areal. Jetzt sogar mit Presse und vor größerem Publikum. Der Grund wiegt zwei Millionen Euro schwer. So hoch ist der Förderbescheid, den der Regierungspräsident Heinrich Böckelühr bei seinem zweiten Termin in Herne an diesem Tag überreicht. Das Geld stammt aus dem 5-StandorteProgramm und hilft maßgeblich dabei, das Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie aufzubauen, einen weiteren Hochschulstandort für unsere Stadt mit rund 80 Mitarbeitenden.
Nach den Redebeiträgen und den Gruppenfotos für die Medien bleibt auch diesmal kaum Zeit für eine Pause, immerhin aber für den Austausch mit den Gästen, zu denen auch Bärbel Bergerhoff-Wodopia gehört, die als Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung für Herne ein enorm wichtiger Partner ist. Eine Tasse Kaffee später geht es dann auch schon weiter. Wieder bleibt nur im Auto auf dem Weg nach Eickel etwas Zeit für eine kurze Rückkopplung mit dem Referenten über die letzten Termine und den erneuten Griff zum unverzichtbaren Handy. Auch ein kurzer Blick auf die nächste Redevorlage ist noch drin, dann hat der Dienstwagen schon sein Ziel erreicht und entlässt den ersten Bürger der Stadt im Sportpark Eickel.
Sportlicher Pressetermin
Bei der Einweihung des neugestalteten Skateparks um 14 Uhr ist das anwesende Publikum deutlich jünger, aber nicht minder interessiert. Nach der offiziellen Rede und der Beantwortung der Fragen der Medienvertreter steigt der radfahr- und joggingbegeisterte Oberbürgermeister auf Wunsch eines Fotografen auch selbst auf das Skateboard, findet hier aber sichtbar keine neue Passion. Während die Anlage von einer großen Schar Jugendlicher vom Fleck weg gut angenommen wird, verabschiedet sich Dr. Dudda nach gut einer Stunde aus Eickel und macht sich auf, den Rest des Arbeitstages im Büro zu verbringen.
Auf seinem Schreibtisch im ersten Stock des Herner Rathauses erwartet ihn neben Rücksprachen mit seinem Büroleiter und dem Sekretariat vor allem ein großer Stapel prall gefüllter Mappen. Deren Durchsicht, viele Unterschriften und einige Telefonate fordern ihn an diesem Tag noch gut zweieinhalb Stunden, ehe es ausnahmsweise ohne Abendtermin in den wohlverdienten Feierabend geht.

Bei der Eröffnung eines Skateparks im Sportpark Eickel kommt der Oberbürgermeister nicht umhin, sich selbst auf dem Rollbrett zu versuchen.

Bildunterschrift