Shamrock-Park entsteht auf dem früheren RAG-Gelände

Ein neues Kleeblatt für Herne

26. Juli 2018 | Gesellschaft Wirtschaft

Fakt AG und Kesz-Gruppe investieren

Das sind die Pläne der Fakt AG, die das Grundstück im März gekauft hat. Gemeinsam mit der ungarischen Kesz-Gruppe hat der Vorstand der Fakt AG, Hubert Schulte-Kemper, eine neue Gesellschaft gegründet, die das Gelände entwickeln soll. „Das ist ein großartiger Auftakt", lobte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Präsentation der Pläne am Mittwoch, 20. Juni 2018. Mihály Varga, Präsident der Kesz-Gruppe, war aus Ungarn angereist. Auch der ungarische Generalkonsul Balázs Szegner war angereist, der sein Land in Nordrhein-Westfalen und Hessen vertritt. Auch er zeigte sich erfreut über diese Verbindung. „Seit 1989 investieren vorwiegend westliche Firmen in östlichen Ländern. Ich freue mich, dass wir auch Investitionen in die andere Richtung ermöglichen", so Szegner.

  • Pressekonferenz im Casino der RAG ©Thomas Schmidt, Stadt Herne
Grüne Oase in Herne-Mitte

Insgesamt 120 bis 150 Millionen Euro möchten die Partner in das Gelände investieren. Der ungarische Baukonzern soll in den drei Innenhöfen im Shamrock-Park neue Gebäude auf etwa 40.000 Quadratmetern errichten. Dafür werden einige Bäume gefällt, der parkartige Charakter des rund 100.000 Quadratmeter großen Areals soll aber erhalten bleiben. „Das Gelände ist eine unglaublich grüne Oase", so der Architekt Axel Koschany, der den Umbau plant. „Der Shamrock-Park ist ein ganz tolles Projekt, auch für unser Büro."

Wohnen, arbeiten, Kitas und Altenwohnungen

Die 26 alten Gebäude, inklusive der alten Mulvany-Villa, sollen bleiben, umgebaut und weiter genutzt werden. Drei Jahre soll der Umbau des Geländes dauern. Entstehen soll schließlich eine kleine Stadt, wo sich Büros und Wohnungen, Gastronomie und Altersresidenzen, eine Kita und ein Parkhaus abwechseln. Vier bis fünf Gruppen soll die Kita haben. Verhandlungen mit möglichen Trägern laufen derzeit. Für Familien sollen Reihen-Miethäuser gebaut werden und familiengerechte Wohnungen. Auch Wohnungen, die speziell für die Bedürfnisse dementer Menschen ausgelegt sind, sollen gebaut werden.

Internationale Gäste

Eines der bestehenden Gebäude soll zu einem europäischen Gästehaus umgebaut werden, in dem Kreative, Geschäftsleute und Studierende wohnen und arbeiten können. Ein Business Center soll entstehen und Unternehmen anlocken. Damit will die Fakt AG Arbeitsplätze schaffen und Menschen und Firmen aus verschiedenen Ländern anlocken. „Hotels gibt es schon in Herne. Unser Konzept ist aber neu: Wohnen und arbeiten, auch über einen längeren Zeitraum, das gibt es hier noch nicht", betont Schulte-Kemper.

Die Blätter des Kleeblatts

Auf dem gesamten Gelände sollen die drei Bereiche Wohnen, Arbeiten und Soziales sollen sich wie die drei Blätter eines Kleeblatts zusammen fügen und eine Einheit bilden, erklärt Koschany. Dazu passt auch der Name Shamrock: das gälische Wort für Kleeblatt, das inoffizielle Nationalsymbol Irlands. Nach Herne kam der Name Shamrock durch den irisch-stämmigen Unternehmer William Thomas Mulvany, der die erste Zeche in Herne errichtete. In Erinnerung an seine Heimat nannte er sie Shamrock. Seit 1967 wird dort keine Kohle mehr gefördert, aber die RAG nutzte das Gelände noch bis 2017 als Hauptsitz. Mit dem Ende der Kohleförderung im Ruhrgebiet sollen auch neue Technologien Einzug halten. Von Elektro-Mobilität ist die Rede und von Handelsbeziehungen rund um den Globus.

Bürger früh informieren

Für 28.000 Quadratmeter der Fläche steht die neue Nutzung schon fest, für die übrigen Flächen und Gebäude gibt es allerdings auch schon Pläne. „Wir werden bald einen innovativen Baustein grüner Infrastruktur präsentieren", verspricht Dr. Dudda. In mehreren Terminen möchten die Stadt Herne und die Fakt AG die Bürger darüber informieren, was auf dem Gelände, das zentral in Herne-Mitte liegt, geplant ist. „Wir werden die Herner Bevölkerung dabei mitnehmen, was hier passieren soll." Denn der Shamrock-Park soll ein Ort zum Wohlfühlen werden. Und ein Ort, an dem Herne beweist, dass es für die Zukunft gut aufgestellt ist. „Das hier ist einer der spannendsten Orte im ganzen Ruhrgebiet", so Dr. Dudda.

Nina-Maria Haupt