Bilder von Klaus Riechmann sind bis zum 31. März ausgestellt

Ein vergessener Künstler im Fokus

14. Februar 2019 | Gesellschaft Kultur

„Ich freue mich, dass wir jetzt Werke des etwas vergessenen Künstlers Klaus Riechmann präsentieren können“, sagte Dr. Oliver Doetzer-Berweger bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 14. Februar 2019. Klaus Riechmann sei nie im Zentrum der Aufmerksamkeit gewesen und habe diese auch nie gesucht. Lediglich eine kleine Ausstellung habe es zu seinen Lebzeiten gegeben. „Und dazu musste ich ihn überreden“, so Thomczyk.

  • Im Eingangsbereich der Galerie, Frau und Vogel-Mischtechnik auf Karton. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Willi Thomczyk kennt den Künstler seit seinem 16. Lebensjahr: „Er war mein Lektor, mein Kritiker. Ohne ihn wäre mein Leben nicht so wie es ist.“ Riechmann habe auch ihn zur Malerei geführt. In Riechmanns Küche hätten die beiden meistens zusammengesessen und geredet. Hier seien auch die viele Bilder entstanden – am Küchentisch. Deswegen sind auch die wenigstens Bilder großformatig.

Im ersten Raum der städtischen Galerie werden vor allem viele Selbstportraits gezeigt. „Er malte häufig den eigenen Kopf als Eigenheit“, so Thomczyk, der „seinen“ Klaus als „absolute künstlerische Größe“ bezeichnet. Aber es gibt auch Porträts von Familienmitgliedern und Aktmalerei.

„Klaus hatte die Eigenart, dass er jedes Bild anders malte“, so sein Freund. Und genau das ist auch in der Ausstellung erkennbar: Nicht nur die Art der Materialien wechseln, sondern auch die Art der Darstellung.

Auch seinen Freund Thomczyk hat Riechmann porträtiert: Drei dieser Werke hängen nun auch in der städtischen Galerie. Thomczyk ist auch derjenige, der den Bildern zum Teil Titel gegeben hat. „Klaus war sehr bescheiden. Ihm hätte es auch gefallen, wenn ich die Bilder ungerahmt an die Wand gehängt hätte. Man kann schon sagen, dass er freundlicher war als ich“, so Thomczyk. Aber Riechmann lebte sich nicht nur in seinen Bildern kreativ aus, der belesene Mann schrieb auch über Kunst und Ästhetik. Einige seiner Texte sind ebenfalls ausgestellt.

Die Eröffnung ist am Freitag, 15. Februar 2019, um 19 Uhr in der städtischen Galerie. Norbert Müller und Katja Seidich werden für die musikalische Begleitung sorgen. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März 2019 in der städtischen Galerie, Karl-Brandt-Weg 2, zu sehen.

Anja Gladisch