Das Kaiserquartier prägt Baukau in Zukunft
In früheren Zeiten hat es hier mal eine Kirmes gegeben und Mannschaftssportler*innen haben auf maroden Plätzen trainiert. Einmal im Jahr parkten tausende Gäste der Cranger Kirmes ihre Autos auf matschigem Grund. Ansonsten war nicht viel los auf der Brachfläche in Baukau. Das ändert sich gerade gründlich. Zwischen Westring im Osten und Kaiserstraße im Westen, zwischen Forellstraße im Norden und Lackmanns Hof im Süden entsteht gerade ein ganz neues Quartier, quasi aus dem Nichts.
Begonnen hatte die Entwicklung bereits vor gut zehn Jahren, als der Assekuranzmakler „BüchnerBarella“ direkt am Westring Pionierarbeit leistete und ein großes Bürogebäude errichtete. Richtig Fahrt aufgenommen hat die Quartiersentwicklung aber erst einige Jahre später, als man auch bei der Stadt Herne das große Potenzial der Fläche erkannte und mit Investoren ein neues Quartier plante.
Potenzial erkannt
Spätestens als 2018 die „List Develop Commercial GmbH“ ihre Pläne für einen architektonisch spektakulären Dienstleistungspark zeigte, stand das Areal zusehends im Fokus. Der bevorstehende Umbau der Kita am Lackmanns Hof und der geplante Neubau einer Grundschule direkt daneben unterstützten den Quartiersgedanken ebenfalls. Kurz, nur ganz kurz, kam die Vision ins Wanken, als List das für die Quartiersentwicklung zentrale Projekt nicht mehr fortführen wollte. Doch zu diesem Zeitpunkt war bereits ein neuer Investor im Spiel, der in Herne schon für Aufsehen gesorgt hatte. Die E-Gruppe erkannte das Potenzial der List-Planungen, übernahm das Vorhaben optisch nahezu unverändert, optimierte die Planung und drückte beim Tempo sogar noch einmal kräftig auf das Gaspedal. Ganz so, wie man es von der Inhaberin des City-Centers und des Europagartens gewohnt ist.
Blick vom Dach.
Schon Anfang Februar waren die Konturen des neuen Quartiers klar zu erkennen.
Dr. Frank Dudda schaut regelmäßig auf der Baustelle vorbei, um sich von Gernot und Dr. Steven Engler über den Baufortschritt suf den aktuellen Stand bringen zu lassen.
Pläne übernommen
„Auf zwei der höhergelegenen Dächer haben wir uns für Photovoltaik anstelle von Gründächern entschieden. Ansonsten haben wir die wirklich sehr schönen Pläne dieses Vorzeigeprojektes aber übernommen “, erklärt Dr. Steven Engler, der zusammen mit seinem Bruder und Vater die Geschicke des Unternehmens lenkt, das in der ganzen Region Großprojekte umsetzt und in Herne nach aktuellem Stand rund 150 Millionen Euro verbaut – alleine 50 Millionen für das Gewerbeobjekt in Baukau. „Die zentrale, begehbare Grünfläche auf dem Dach wird ziemlich genauso aussehen wie auf den ersten Visualisierungen. Die Mietverträge mit Edeka, dm und Aldi haben auch Bestand “, so Engler weiter. Gut so, denn dadurch wird die Nahversorgung im Stadtteil Baukau deutlich verbessert. Komplettiert wird das Angebot durch einen Gastronomiebetrieb. Ausreichend Parkplätze sind ebenfalls eingeplant, von denen alleine 34 mit Ladesäulen – einige davon als Schnellladestationen– ausgestattet sein werden.
Das Quartier an der Kaiserstraße vor dem Neubau der Schule und des Projekts der E-Gruppe.
Magnet für junge Familien und Unternehmer
Direkt nebenan folgen nach Fertigstellung des Rohbaus im Sommer dieses Jahres 78 Wohneinheiten, für deren Realisierung die E-Gruppe noch einmal 28 Millionen Euro in die Hand nimmt. „Hier entsteht ein Magnet für junge Familien und Unternehmer “, freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda über die Pläne. Denn die neuen Wohnungen liegen direkt in Sichtweite zur Kita und der neuen Grundschule am Lackmanns Hof und werden perspektivisch über Rad- und Fußwegeverbindungen direkt an den nahen Rhein-Herne-Kanal angebunden. Wie immer bei ihren Bauvorhaben plant die E-Gruppe auch im Kaiserquartier nachhaltig und mit modernster Heiztechnik, Regenwasserzisternen, Photovoltaik und all dem, was heute Stand der Technik im effizienten Neubau ist. „Wir tun dies auch, um laufende Kosten zu minimieren “, so Dr. Steven Engler. Geplant ist eine Fertigstellung im zweiten Quartal 2024. Die E-Gruppe erhofft sich aber eine Eröffnung des Quartiers noch vor Ostern.
„Hier entsteht ein Magnet für junge Familien und Unternehmer “